Schönheit vor Alter: Wie Ronaldo seine Fitness konserviert

Schönheit vor Alter: Wie Ronaldo seine Fitness konserviert
Es ist wohl auch die Eitelkeit, die den portugiesischen Mister Sixpack so trainingsbesessen macht.

Würden Sie freiwillig in Intervallen, 5 x 90 Minuten über 24 Stunden verteilt, schlafen? Einer, der das seit sieben Jahren praktiziert, ist um 18 Monate älter als der jüngste österreichische Ex-Bundeskanzler und – trotzdem alles andere als nur noch Ex-Star.

Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro, Sohn einer Köchin und eines an Alkoholsucht zugrunde gegangenen Gärtners von der Blumeninsel Madeira, schwört auf die ungewöhnlichsten Methoden um seine Form zu konservieren.

Soeben hat Ronaldo, 36, in der Champions League Manchester United einen Auswärtspunkt gegen Atalanta Bergamo mit zwei Zaubertoren zum 2:2 gerettet. Und damit zum x-ten Mal Besserwisser widerlegt, die behaupten, dass Mit-Dreißiger im heutigen Hochgeschwindigkeitsfußball nur noch zu Kurzeinsätzen taugen.

In Österreich wiederum lassen mit Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer und dem Wolfsberger Regisseur Michael Liendl zwei 85-er-Ronaldo-Jahrgangskollegen mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Gegenspieler schlecht aussehen. Darunter solche, die fast ihre Söhne sein könnten.

Ronaldo spielt nicht nur finanziell (statt 90 angeblich nur noch 60 Millionen Euro Jahreseinkommen) in einer anderen Liga. Wobei konträr zum Rivalen Lionel Messi auch Eitelkeit hinzukommen dürfte, die den portugiesischen Mister Sixpack so trainingsbesessen macht. Dass er sich gern nach Spielschluss noch auf dem Feld vor vollen Tribünen seines Trikots entledigt, wird kein Zufall sein.

Ronalds tattoofreier Körper  weist nur einen Fettanteil von sieben Prozent auf. Ob in Madrid, in Turin bei Juve oder in Manchester – er hatte und hat schon Sondereinheiten im Kraftraum hinter sich, wenn die Kollegen um 9.30 Uhr  zum ersten Training erscheinen. Selten macht es Ronaldo unter 1.000 Sit-ups.

Die Schlaf-Intervalle, abgestimmt mit konsequenter Muskelarbeit dazwischen, werden nicht alleinige Gründe für die Omnipräsenz des Antialkoholikers und Süßspeisenverweigerers im Weltfußball sein.

Auf österreichischem Boden war Ronaldo in einem Bewerbspiel noch nie zu bewundern. Das könnte sich im Frühjahr theoretisch noch ändern, wenn es Salzburg in die Champions-League-K.o.-Phase schafft und das ÖFB-Nationalteam gegen einen Gruppenzweiten noch um ein Restticket für die WM in Katar kämpfen darf. Wobei sich über Losglück oder Lospech streiten ließe. Denn Außenseiter wären Salzburg und Österreichs Nationalelf in ausverkauften heimischen Stadien gegen Ronaldos Mannschaften (Portugal bzw. Manchester United) allemal.

Keiner hat so viele Tore wie Ronaldo (139) in der Champions League erzielt. Keiner hat’s geschafft, in England (Manchester), Spanien (Real) und Italien (Juventus) zumindest zweimal Meister zu werden. Für Portugal traf er in 176 Länderspielen 106-mal.

Auch privat ist Ronaldo rekordverdächtig. Zum zweiten Mal wird der Intervallschläfer Vater von Zwillingen. Er wolle, präzisiert der Modellathlet mit der Trikotnummer sieben sein väterliches Ziel, zumindest sieben Kinder haben.

Der bald sechsfache Papa lässt nichts aus. Wenig überraschend, dass Ronaldo einer der ersten mit Corona infizierten Topstars war, doch er – ganz unverwundbarer Wundermann – nicht gesundheitlich darunter litt. Die meisten Abwehrspieler können nach wie vor keine Antikörper gegen das zähe Virus CR 7 entwickeln.

Dennoch ging am Samstag das Manchester- Derby für das CR7-Team mit 0:2 gegen City schief. Als nicht Ronaldo sondern die United-Abwehr schlief.  

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