Blender und echte Milliardäre: Von Insignia bis Dietrich Mateschitz

FORMEL 1-GP VON ÖSTERREICH: MATESCHITZ
Speziell bei Neureichen aus Ländern, in denen die Geldflüsse nur schwer durchschaubar sind, ist Skepsis angebracht. Diese schlug damals auch Mateschitz entgegen.

Große Worte im Blitzlichtgewitter, danach nur heiße Luft statt Geld. Die jüngsten Erfahrungen der Austria mit vermeintlichen Gönnern alias strategischen Partnern sollten auch für Medien eine Lehre sein. Indem sie sich nicht blauäugig wie die tief in roten Zahlen befindlichen Violetten für Gratis-PR missbrauchen lassen .

Immer wieder fällt gerade die Fußballbranche auf Blender herein. Speziell bei Neureichen aus Ländern, in denen die Geldflüsse nur schwer durchschaubar sind, ist Skepsis angebracht. So eine schlug freilich, begleitet von Buhrufen aus Wien, auch Dietrich Mateschitz entgegen, als er 2005 die konkursreife Salzburger Austria übernahm. Und umtaufen ließ. Der Red-Bull-Boss werde bald wieder, hieß es, seine Milliardärshände vom Fußball lassen, weil ihn der nie wirklich interessiere. Irrtum.

RB Leipzig - Bayern München

Red Bull und die Champions League

16 Jahre später werden die Zielvorgaben des Oberbullen im Fußball von seinen Salzburgern sogar übertroffen. So verriet Mateschitz im Juli 2010 bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte vor 90 staunenden Zuhörern von Sports Media Austria in Bad Gastein, dass RB Salzburg künftig bloß die heimische Liga dominieren und in der Europa League spielen solle, während RB Leipzig (obwohl damals noch Viertligist) für die höherwertige Champions League vorgesehen sei.

Inzwischen zählen die Leipziger längst zur deutsche Elite. Inzwischen stehen sie allerdings in der Champions League nach drei Spieltagen punktelos da, während die Salzburger in ihrer Gruppe mit sieben Zählern von der Spitze lächeln. Und inzwischen wurden von „Red Bull B“ bei Spielerverkäufen dermaßen viele Millionen eingenommen, dass RB Salzburg zur Zeit sogar ohne Geld aus der Dose auskäme.

Ausländische Fachmagazine würdigen Salzburg in einem Satz mit Ajax Amsterdam als den besten Ausbildungsklub Europas. Weil’s aber im neidischen Wien ohne Matschkern nicht geht, sei hinzufügt: Salzburg bildet großteils nur noch Ausnahmetalente aus, die nicht für das österreichische Nationalteam spielberechtigt sind.

Kommentare