Schimmel-Foto aus LASK-Kabine: Liga kommt zum Lokalaugenschein
Der 2:1-Sieg von Rapid beim LASK hat ein ungewöhnliches Nachspiel. Thorsten Schick, der überragende Feldspieler, war noch motivierter als sonst. Auf seine starken Vorlagen (beide Treffer gingen vom Steirer aus) folgte ein sarkastisches Posting des Rapid-Routiniers.
„Danke für die TOP Kabine. Zum Glück gibt es die Maskenpflicht“ lautete die Botschaft Richtung LASK-Account. Auf dem Bild zu sehen war die enge Gäste-Kabine mit Schimmelbefall. Schick hatte den Platz direkt an einer Wand voll Schimmel – das könnte auch gesundheitsgefährdend sein.
Der Hintergrund: Wegen Corona und den im Covid-19-Konzept vorgesehenen, vergrößerten Abständen ist in Pasching nur noch der LASK im neuen Kabinentrakt untergebracht. In den alten Kabinen unter der Haupttribüne hat sich in den vergangenen Jahren der Schimmel ausgebreitet.
Zwischen Linz und Pasching
In der Herbstsaison war der LASK (und damit seine Gegner) auf der Linzer Gugl beheimatet. Im Dezember begann der Abriss des Stadions, der Linzer übersiedelten wieder in den Vorort. Am Zustand der Gästekabine hat sich in den sieben Monaten seit dem Re-Start der Bundesliga offenbar nichts verbessert.
Zum Frühjahrsstart war die WSG Tirol zu Gast. Trainer Silberberger verzichtete auf eine Beschwerde: „Wir sind ähnliche Zustände aus unserem Stadion aus Wattens gewohnt. Gottseidank wird bei uns jetzt umgebaut“, sagt der Tiroler.
Senat im Anmarsch
Nach dem Schick-Posting auf Instagram wird die Bundesliga allerdings aktiv. „Auch die Gästekabinen müssen in einem ordentlichen Zustand sein, um Bundesliga-Spiele austragen zu dürfen. Bislang gab es von keinem Verein eine Beschwerde, die Zustände waren der Liga nicht bekannt“, wird vermeldet. Der zuständige Senat 3 ist alarmiert und macht sich schon am Dienstag auf den Weg nach Pasching. „Der Senat 3 hat bereits für morgen einen Lokalaugenschein angekündigt“, verkündet die Bundesliga.
Es scheint so, als hätte der LASK nicht nur eine ambitionierte Baustelle auf der Gugl, sondern auch eine in der derzeitigen Heimat Raiffeisen Arena in Pasching.
Vom LASK heißt es dazu: "Wir arbeiten daran, diesen Zustand schnellstmöglich zu verbessern. Es ist klar, dass das so nicht bleiben darf."
Bereits am Montag wurde in der Kabine renoviert, der Senat soll am Dienstag wieder eine Bundesliga-taugliche Unterkunft zu sehen bekommen.
Übrigens: Im Herbst 2011 hatte Rapid mit Schimmelbefall in einem Behandlungsraum der Rapidler des schon baufälligen Hanappi-Stadions zu kämpfen. Nach einem KURIER-Bericht mit einem Hinweis des Umweltmediziners Hans-Petter Hutter über die Gefährdung der Spieler war die notwendige Renovierung schnell erledigt.
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