2:1-Erfolg im Liga-Schlager: Rapid bleibt der LASK-Schreck
Der LASK bleibt der Lieblingsgegner von Rapid: Auch der fünfte Schlager in Folge endete mit einem Sieg der Wiener. Nach dem 2:1 in Pasching liegen die körperlich extrem starken Grünen bereits sechs Punkte vor den Linzern.
Beim LASK war vor Anpfiff nur eine Personalfrage offen: Sprinter Husein Balic begann statt Dribbler Thomas Goiginger, und das erstmals als Mittelstürmer (Goalgetter Johannes Eggestein rückte dafür an den Flügel).
LASK - RAPID WIEN 1:2 (1:2)
Tore: 0:1 (19.) Grahovac, 1:1 (21.) Holland, 1:2 (23.) Knasmüllner.
Gelbe Karten: Keine bzw. Greiml, Strebinger.
LASK: Schlager - Wiesinger, Trauner, Andrade - Ranftl, Holland, Michorl (80. Madsen), Renner - Gruber (80. Reiter), Eggestein, Balic (62. Goiginger).
Rapid: Strebinger - Stojkovic, Greiml, Barac - Schick, Grahovac, Petrovic, Ullmann - Knasmüllner (78. Ritzmaier), Kitagawa (59. Arase) - Kara (93. Schuster).
Rapid-Trainer Didi Kühbauer musste hingegen erstmals 2021 großflächig umbauen. Dejan Ljubicic laboriert nach dem Pokorny-Foul noch an einer Knieprellung, Ersatz Srdjan Grahovac bekam auch gleich die Kapitänsschleife. Denn auch Max Hofmann (Leistenschmerzen) musste passen, als Abwehrchef rückte Leo Greiml nach. Die Rolle vom gesperrten Taxi Fountas sollte der ähnlich flotte Koya Kitagawa übernehmen. Auch Yusuf Demir fehlte angeschlagen.
Die Partie war tatsächlich nichts für Kicker, die nicht 100 Prozent abrufen könnten. Im Vergleich zum Spiel-Tempo in Österreich vor noch rund 15 Jahren lief der Schlager wie mit einem Zeitraffer beschleunigt ab.
Schick-Festspiele
Der prägende Mann der Startphase war Thorsten Schick. Der Rapid-Flügel legte ein Abseitstor von Christoph Knasmüllner auf (3.). Mit einem perfekten Freistoßtrick einen Kara-Kopfball, den Alexander Schlager ebenso stark parierte (12.). Und mit einem Eckball eine Top-Chance, die wieder zum Duell Kara – Schlager führte (18.).
Eine Minute später war aber auch der Teamgoalie geschlagen. Nach, natürlich, Schick-Pass traf Srdjan Grahovac – 0:1 (19.).
Der LASK schlug postwendend zurück. Ebenfalls aus dem Rückraum, ebenfalls abgefälscht, traf James Holland (21.). Abermals nur zwei Minuten später stand es 1:2. In der üblichen Linzer Paradedisziplin, einer Standardsituation, wurde über Schick und Greiml Christoph Knasmüllner freigespielt, der traf.
Erst danach zogen sich die Gäste etwas zurück. Es blieb intensiv, teils hektisch, aber meist fair. Balic hatte vor der Pause die Ausgleichschance, Richard Strebinger hielt den Schuss stark (40.).
Auch in die zweite Hälfte startete Rapid stark. Und wieder parierte Schlager gegen Kara mit Klasse (51.).
Das Tempo blieb hoch, durch das starke Pressing war der Ball auch oft in der Luft. Die Linzer bemühten sich aber auch um spielerische Lösungen: Andreas Gruber vergab nach Ranftl-Flanke (63.).
Erst in der Rapid-Viertelstunde kamen die Rapidler gröber unter Druck. LASK-Abwehrchef Gernot Trauner suchte immer stärker die Offensive. Der starke Greiml rettete einmal für Strebinger. Bei einem Wiesinger-Weitschuss war der Schlussmann wieder zur Stelle (76.).
Wie immer bei diesem Duell wurde es im Finish noch turbulent. Joker Dominik Reiter schoss drüber, im Konter reklamierte ein anderer Joker (Marcel Ritzmaier) Elfmeter – vergeblich (86.).
Nach 95 Minuten war Schluss, Rapid bleibt dran an Tabellenführer Salzburg.
Grüll im Anflug
Parallel zum Spitzenspiel liefen die Verhandlungen mit Ried wegen Stürmer Marco Grüll weiter, mittlerweile hat Rapid alle Trümpfe in der Hand. Der 22-Jährige will zu den Hütteldorfern (spätestens nach Vertragsende im Sommer). Rapid hätte nach dem Verkauf von Melih Ibrahimoglu (der 20-Jährige wollte seinen auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern) zu Almelo in die Niederlande auch frisches Kapital für einen Kauf vor dem Transferende am 8. Februar.
Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): „Wir sind nicht optimal gestartet. Nach dem 1:2 haben wir das Spiel mehr in den Griff bekommen, vor allem in der zweiten Hälfte. Wir haben gewusst, wenn wir dieses Ping-Pong-Spiel von Rapid mitmachen mit den langen Bällen, wird Rapid Vorteile haben. Es ist Rapid vor allem in der ersten Hälfte gelungen, dass wir uns in lange, zweite Bälle haben verwickeln lassen. Meine Mannschaft hat vor allem in der zweiten Hälfte extreme Moral und extremen Willen gezeigt, das Spiel noch zu drehen. Wir hatten auch die eine oder andere Chance, sind aber für unser Bemühen nicht belohnt worden.“
Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Es war ein verdienter Sieg. Es war ein zweikampfintensives Spiel mit vielen hohen und zweite Bällen, wir haben wenig zugelassen. Meine Mannschaft hat alles erfüllt, was man hier gegen den LASK bringen muss. Die Mannschaft hat einen unglaublich großen Teamgeist. Wir werden uns jetzt nicht großartig hinstellen und sagen, wir haben den Fußball neu erfunden. Wir werden den Ball weiterhin flach halten.“
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