Rapid-Serie: "Wir wissen genau, was gegen den LASK wichtig ist"
Das Bild stimmt auch nach der fünften Spiegelung: Rapid lässt sich auf den LASK-Stil ein, spiegelt das 3-4-3 und nimmt den Linzern so sehr wie kein anderes Team der Liga die besonderen Stärken. Am Ende gab es den fünften Sieg in Folge und Erklärungen, die auch nach dem 1:2 in Pasching so ähnlich klingen wie nach den vier LASK-Niederlagen davor in den vergangenen 15 Monaten.
"Wir haben alles erfüllt, was man gegen den LASK bringen muss: Sie sind bei den hohen Bällen stark, bei den zweiten Bällen auch und man muss defensiv immer schnell schließen. Das alles haben die Spieler von der ersten bis zur letzten Minute erfüllt. Wir wissen ganz genau, was gegen den LASK wichtig ist", freute sich Rapid-Coach Didi Kühbauer.
Dominik Thalhammer hatte gehofft, die Rapidler öfters ausspielen zu können: "Beim Ping-Pong-Spiel sind sie besser als wir. Darauf hätten wir uns nicht einlassen dürfen." Dass Rapid nach den spielerisch starken Vorstellungen gegen Sturm (4:1) und St. Pölten (2:1) wieder auf Kampfgeist und die LASK-Spiegelung setzen würde, überraschte den Coach der Linzer aber nicht: "Es war ganz klar, dass Rapid wieder so spielen wird gegen uns. Aber es ist trotzdem richtig schwer gegen sie, du bekommst keinen Rhythmus."
Starke Ersatzkräfte
Besonders begeistert war Rapid-Trainer Kühbauer über die Leistungen der eingesprungenen Ersatzspieler Leo Greiml und Srdjan Grahovac (traf mit Kapitänsbinde). Mit Dejan Ljubicic und Max Hofmann mussten beide Kapitäne vorgegeben werden, dazu fehlten der gesperrte Taxi Fountas und der ebenfalls angeschlagene Yusuf Demir. "Da gibt's ein riesiges Kompliment an meine Jungs! Dass wir trotz der Ausfälle so eine Leistung abliefern und auch das dritte Spiel im Frühjahr verdient gewinnen, ist richtig stark. Der Zusammenhalt ist sensationell."
Der stärkste Feldspieler war Thorsten Schick, der in der ersten halben Stunde an allen der sechs Rapid-Chancen beteiligt war. "Er ist jetzt schon länger voll fit und hat den nötigen Rhythmus. Das ist der Schicki, den ich immer wollte", meinte der Burgenländer.
Schick mit Zusatz-Antrieb
Routinier Schick war bereits beim Aufwärmen auf 180. Der Steirer ärgerte sich besonders über die Kabine, die den Hütteldorfern in Pasching zugeteilt worden war.
Wegen Corona und den vergrößerten Abständen ist nur noch der LASK im neuen Kabinentrakt untergebracht. In den alten Kabinen unter der Haupttribüne hat sich in den vergangenen Jahren der Schimmel ausgebreitet. Dass in den sieben Monaten seit dem Re-Start der Bundesliga dort keine Verbesserung vorgenommen wurde, konnten die Gäste nicht verstehen. Schick hatte den Platz direkt an einer Wand voll Schimmel.
"Danke für die TOP Kabine. Zum Glück gibt es die Maskenpflicht" postete der Rapid-Flügel mit unübersehbarem Sarkasmus Richtung LASK-Account.
Kühbauer erinnerte sich derweil an seine ersten Spiele mit Rapid gegen den LASK – es setzte zwei Heimniederlagen: „Ich könnte nach fünf Siegen in Folge ganz schlau herumreden. Aber ich hab’ am Anfang gegen den LASK verloren. Dann ist es zum Umdenken gekommen: Wenn du genau das abrufst, was gegen sie nötig ist und auch kein individuelles Blackout passiert, kommen die Siege raus.“
LASK ohne Durchschlagskraft
LASK-Joker Thomas Goiginger haderte mit der fehlenden Durchschlagskraft: „Bis zum letzten Drittel des Spielfeldes war es in der zweiten Hälfte stark. Aber das letzte ist eben auch das schwierigste und entscheidende Drittel auf dem Feld.“
Thalhammer ergänzte: „Es war nicht schlecht von uns, vor allem nach dem 1:2. Aber man muss auch die Stärken von Rapid schätzen: Sie sind sehr stark, besonders in der Defensive. Da bekommst du nicht mehr als drei, vier große Chancen.“
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