Di Matteo: Schalkes Ruhepol ohne Rachegelüste
Es gibt Leute, die sind inzwischen zur Überzeugung gelangt, dass man den perfekten Trainer für den FC Schalke nur noch gentechnisch erzeugen könne. Im Idealfall eine Mischung aus Joachim Löw, José Mourinho und Josep Guardiola – und selbst dieser Erfolgscoach hätte wahrscheinlich einen schweren Stand in diesem Hochdruckkessel aus dem Ruhrpott. Dort, wo Anspruch und Wirklichkeit seit jeher auf Kollisionskurs sind und Ungeduld, Unruhe und Unzufriedenheit auf der Tagesordnung stehen.
Insofern muss man Roberto di Matteo größten Respekt zollen. Der in der Schweiz aufgewachsene Italiener ist ein bewundernswert unaufgeregter Vertreter seiner Zunft und er hat sich bislang auch nicht von der Hektik anstecken lassen, die den FC Schalke traditionell umgibt. "Man kann nicht mit den Fingern schnippen, und die Topleistung ist da", gab er den Vereinsverantwortlichen und den Fans bei seinem Amtsantritt im Oktober gleich einmal zu verstehen.
Gefeiert & gefeuert
Am Dienstag bekommt Di Matteo die Gelegenheit, sich bei Abramowitsch und dem FC Chelsea in Erinnerung zu rufen: Schalke trifft in der Gruppenphase auf den Ex-Verein des neuen Cheftrainers, und dabei steht für die Deutschen einiges auf dem Spiel: Um in die K.-o.-Runde einzuziehen, muss die Mannschaft von Teamkapitän Christian Fuchs heute wohl punkten.
Viel Druck, Brisanz und Sentimentalitäten also. Aber nicht für Di Matteo: "Der Champions-League-Sieg mit Chelsea ist Vergangenheit. Ich will nur gewinnen."
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