Rapid-Pleite gegen Hartberg, die Austria verliert in Salzburg

Rapid-Pleite gegen Hartberg, die Austria verliert in Salzburg
Wiener Nullnummer: Rapid enttäuscht gegen den Angstgegner, die Austria muss sich dem Serienmeister geschlagen geben.

Während Meister Salzburg mit einem 2:0-Heimsieg gegen Austria Wien die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen hat, ist Rapid zuhause gegen Hartberg gestrauchelt. Die nach drei Runden sechstplatzierten Wiener mussten sich den nun Oststeirern (5.) bei deren ersten Saisonsieg mit 0:1 geschlagen geben. Die Austria (8.) hält bei drei Punkten. Altach (11.) besiegte die WSG Tirol (10.) in letzter Minute mit 1:0.

  • SCHAUPLATZ WIEN

Der Angstgegner hat wieder zugeschlagen: Hartberg, die einzige Mannschaft in der Bundesliga-Historie, die in Hütteldorf eine positive Bilanz hat, besiegt Rapid. Mit dem 0:1 ist der gute Saisonstart in Grün auch schon wieder Geschichte.

RAPID WIEN – TSV HARTBERG 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 (68.) Urdl.
Gelbe Karten: Seidl, Querfeld, Auer bzw. Heil, Urdl, Sallinger.
Rapid: Hedl - Koscelnik, Querfeld, Cvetkovic, Moormann - Kerschbaum – Kühn (83. Mayulu), Oswald (69. Sattlberger), Greil (69. Seidl), Strunz (46. Schick) – Burgstaller.
Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer - Diakite, Kainz (46. Urdl) – Frieser (46. Providence), Lang, Prokop – Entrup (79. Steinwender).

Die angekündigte Rapid-Rotation hatte fünf Änderungen gebracht. Nicht geplant war die Besetzung der Flügel: Marco Grüll erkrankte, Ante Bajic ist wieder angeschlagen. Deswegen blieben nur noch Nicolas Kühn und Oliver Strunz, der abermals enttäuschen sollte, übrig.

Guido Burgstaller startete so, wie der Kapitän gegen Debrecen aufgehört hatte: Mit einem aberkannten Tor. Leo Querfeld köpfelte, Raphael Sallinger parierte, Burgstaller staubte ab, stand aber im Abseits (2.).

Rapid-Pleite gegen Hartberg, die Austria verliert in Salzburg

Nach einigen Minuten konnte sich Hartberg aus dem grünen Druck befreien. Max Entrup näherte sich mit einem Volley dem Tor an (9.). Ein Schuss von Christoph Lang hätte wohl gepasst, aber Roman Kerschbaum warf sich dazwischen (13.). Und als der Ex-Rapidler Entrup abzog, hielt Goalie Niki Hedl stark (33.).

Die Rapidler taten sich in ungewohnter Besetzung schwerer als zuletzt, zu Chancen zu kommen: Je näher es Richtung Tor der Oststeirer ging, desto niedriger wurde die Präzision.

Es war so heiß im Stadion, dass sich Schiedsrichter Jäger während der Trinkpause einen Eisbeutel in den Nacken legte. Einen klassischen Sommerkick bekamen die 15.600 Fans aber nicht zu sehen. Vor allem in Hälfte zwei war viel los. Diese begann mit Burgstaller-Chancen. Sallinger konnte beide parieren (46., 51.). Die beste Möglichkeit setzte Moritz Oswald neben das Tor (56.). Das sollte sich rächen.

Fataler Fehler

In Minute 68 leitete Martin Moormann mit einer viel zu riskanten Spielerei das 0:1 ein – Christoph Urdl wurde perfekt freigespielt, der Hartberg-Joker musste nur noch zu seinem ersten Bundesliga-Tor einschieben.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ 3. RUNDE: SK RAPID WIEN - TSV EGGER GLAS HARTBERG

Matthias Seidl und Nikolas Sattlberger sollten als Joker die erste Niederlage verhindern. Aber die Hartberger spielten mit viel Selbstvertrauen weiter nach vorne, während die Hausherren zusehend panisch agierten.

Nicht einmal eine klare Chance konnte sich Rapid noch herausspielen.

Am Donnerstag wird sich in Debrecen zeigen, ob sich die Rotation zumindest beim Kampf um den Einzug ins Play-off der Conference League ausgezahlt hat.

  • SCHAUPLATZ SALZBURG

Vor Anpfiff ging es nicht um die Spieler, sondern um einen Funktionär. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund wurde geehrt und verabschiedet, nach 17 Jahren war es sein letztes Heimspiel, bevor er seinen Job ab September bei den Bayern antritt. Der gerührte Freund hatte Tränen in den Augen. „Es war eine unglaublich geile Zeit. Es fällt mir schwer wegzugehen.“ Die Mannschaft verabschiedete ihn mit einem verdienten, aber nicht glanzvollen Sieg.

Salzburg dominierte von Beginn an das Geschehen, hatte auch einige Chancen, aber zunächst keine hochkarätige. Die Wiener Austria, gestärkt durch den Sieg im Europacup in Warschau, fand nicht wie erhofft ins Spiel. Einerseits, weil man im Spielaufbau viel zu viele Bälle verschenkte und daher zumeist hinterher laufen musste. Das Spiel in die Tiefe fand nicht statt, nur einmal gelang es, da wurde ein Tor von Gruber zu Recht wegen Abseits nicht anerkannt.

RED BULL SALZBURG – AUSTRIA WIEN 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 (55.) Forson, 2:0 (98.) Konate.
Gelbe Karten: Gloukh, Konate bzw. Handl, Gruber.
Salzburg: Schlager – Morgalla (66. Piatkowski), Solet (19. Baidoo), Pavlovic, Dedic - Bidstrup, Gourna-Douath, Forson (84. Gloukh), Kjaergaard (66. Dorgeles) – Simic (84. Kameri), Konate.
Austria: Früchtl - Handl, Galvao (74. Baltaxa), Meisl – Potzmann (46. Ranftl), Holland (46. Braunöder), Fischer, Polster – Fitz (57. Jukic) - Gruber, Huskovic (57. Kani).

Verjuxt & vergeben

In der Defensive wirkten die Wiener oft unsortiert und hatten mit den Salzburger Offensivgeistern, allen voran Konate, ihre liebe Not. Die Chancen für den Meister häuften sich, und sie wurden größer. Dedic traf mit einem Fernschuss die Latte, Kjaergaard schoss aus elf Metern unbedrängt Potzmann an, Konate zog allein aufs Austria-Tor und wollte den Ball noch aufspielen, die falsche Entscheidung. Kurz vor der Pause setzte er einen Kopfball aus fünf Metern über das Tor. Die Austria konnte sich glücklich schätzen, mit einem torlosen Remis in der Pause zu verschnaufen.

Der Plan von Trainer Michael Wimmer, „wieder aktiv und kompakt zu agieren“, ging im ersten Durchgang jedenfalls nicht auf. Daher reagierte der Deutsche und brachte mit Ranftl und Braunöder neue Kräfte.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/3. RUNDE: RED BULL SALZBURG - FK AUSTRIA WIEN

Premieren-Tor

Nur kurz währte das violette Aufbegehren, die Austria vermochte etwas besser ins Spiel zu finden, ehe wieder Salzburg am Drücker war und erstmals eine der Chancen nützen konnte. Forson erzielte sein erstes Liga-Tor für Salzburg zum 1:0 (55.). Der Meister hätte den Sieg viel früher für sich verbuchen können, doch Simic vergab auch die nächste seiner vier Großchancen. Auch Konate hatte kurz danach nicht die nötige Präzision. So hätte man beinahe einen Elfmeter gebraucht, doch der VAR schaltete sich nach einem vermeintlichen Foul von Austrias Galvao ein, worauf Schiedsrichter Ciochirca seine Entscheidung revidierte.

Aus zwei Bilderbuch-Kontern hätten Nene und Konate erhöhen können, beide standen im Abseits. Salzburg gewann dennoch, beklagte viele verjuxte Chancen und zwei weitere Patienten. Solet verletzte sich am Knie, Morgalla am Knöchel.

Für Austria-Trainer Michael Wimmer war es seine erste Niederlage gegen Meister Salzburg.

  • SCHAUPLATZ ALTACH

Es war kein Spektakel zu erwarten beim Duell zwischen dem Letzten und dem Vorletzten. Tatsächlich war den Spielern von Altach und WSG Tirol in vielen Phasen anzumerken, dass sie mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet waren.

SCR ALTACH – WSG TIROL 1:0 (0:0)
Tor:
1:0 (98.) Fadinger.
Gelbe Karten: Bischof, Santos bzw. Gugganig.
Altach: Stojanovic - Reiner, L. Gugganig, Koller – Gebauer (87. Jurcec), Jäger, Bähre (80. Abdijanovic), Lukacevic - Fadinger - Nuhiu, Bischof (57. Santos).
WSG: Stejskal – Ranacher (46. Taferner), D. Gugganig, Stumberger, Schulz – Kronberger (84. Ertlthaler), Üstündag (70. Naschberger), Ogrinec (46. Skrbo), Sulzbacher - Prelec, Buksa (75. Forst).

Die Hausherren waren gegen die erschreckend biederen Tiroler klar tonangebend. Lukacevic hatte bei zwei Stangenschüssen Pech (14./22.), Nuhiu scheiterte aus kurzer Distanz an WSG-Goalie Stejskal.

Die Tiroler erweckten in den ersten 45 Minuten nicht den Eindruck, als wollten sie Fußballspielen. Praktisch jeder Ball wurde plan- und ziellos hoch nach vorne gedroschen.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/3. RUNDE: CASHPOINT SCR ALTACH - WSG TIROL,

Die Altacher diktierten auch nach der Pause und bejubelten in der 89. Minute auch das 1:0 – der Treffer von Santos wurde wegen eines Foulspiels aber aberkannt. In der Schlussminute der Nachspielzeit belohnten sich die Hausherren dann für ihre Offensivbemühungen und bestraften die WSG für ihre Passivität. Fadinger fixierte den hochverdienten Sieg.

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