Freund vor Salzburg-Abschied: Vom Wasserträger zum Bayern-Sportdirektor

Nicht freundlich: Freund (r.) als Aktiver gegen Salzburg
Christoph Freund hat sich stetig nach oben gearbeitet. Er gilt als Paradebeispiel für Disziplin und Ausdauer.

Freund neuer Sportdirektor beim FC Bayern. Wer? Nachdem die Bild-Zeitung solcherart das Kommen eines Ösis meldete, mögen die deutschen Kollegen wissen:

Mit Christoph Freund wird am 1. 9. ein asketischer Mitvierziger in die Münchner Säbenerstraße einziehen, der als Paradebeispiel für Disziplin und Ausdauer gilt. Erst heuer lief der Salzburger wenige Stunden vor einer Red-Bull-Bundesligapartie noch einen Halbmarathon. Zu Champions-League-Heimspielen pflegte er mit Anzug und Krawatte anzuradeln. Ohne Elektroantrieb.

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Zum Cupauftakt wär’s auch mit E-Bike zu weit. Zumal die Salzburger im 175 Kilometer entfernten Ardagger antreten. Wo der künftige Bayern-Direktor anwesend sein will, wenn Meister RB gegen den Ostliga-Aufsteiger Ardagger-Viehdorf ein Torfestival anvisiert.

Während es im Mostviertel nur eine Frage des „Wie hoch für Salzburg?“ sein dürfte, muss Rapids Aufgabe gegen Donaufeld nicht unbedingt eine g’mahte Wiesen sein. Im Cup wurde schon für Austria der holprige Rasen des Sportclub-Platzes zum Stolperstein. Die Donaufelder werden jedenfalls nicht darauf Rücksicht nehmen, dass ihr Obmann Stefan Singer auch Langzeitmitglied des Rapid-Präsidiums ist.

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Thema Bayern: Freund bei der Pressekonferenz

Eine Stallorder hat im Pokalbewerb selten funktioniert. Auch nicht, als noch die Zweierteams von Bundesligaklubs mitwirken durften. So wagten es im März 2002 die Spieler vom Austria-Kooperationsklub Untersiebenbrunn, die mit sieben Legionären angetretene violette Einsergarnitur im Achtelfinale zu eliminieren.

Untersiebenbrunn siegte unter Regie des Spielmachers und Torschützen Markus Aigner 3:2. Frank Stronachs Statthalter Peter Svetits kochte vor Wut. Der (kürzlich 66-jährig verstorbene) Untersiebenbrunn-Trainer Norbert Barisits musste zum Rapport. Der blieb zumindest einem gewissen Christoph Freund erspart. Er fehlte bei der Cup-Sensation. Durfte er in Untersiebenbrunn einmal doch spielen, verrichtete er für den Ballartisten Aigner, den sie „Magic“ nannten, die grobe Arbeit. „Christoph war ein echter Sechser. Eisenhart. Er räumte alles aus dem Weg.“

Der gebürtige Bayer Aigner hätte nie gedacht, dass einer seiner Wasserträger einmal eine Chefrolle beim FC Bayern bekommen würde. Was aber ist aus Untersiebenbrunn und seinem Regisseur geworden?

Kein Ball rollt mehr auf dem früheren Bundesliga-II-Platz im Marchfeld. Der SC Untersiebenbrunn existiert nicht mehr. Aigner indes blieb in Österreich. Er verstärkt im orangen Dress die Wiener Müllabfuhr. Wird in München einmal Mist gebaut, verteidigt Bayern-Fan Magic gegenüber Kollegen stets seinen Lieblingsklub.

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