Rapid verliert daheim gegen Hartberg

Rapid verliert daheim gegen Hartberg
Dario Tadic erzielt das einzige Tor des Spiels. Die Serie der Hütteldorfer von vier Siegen in Serie ist damit zu Ende.

Unglaublich, aber wahr: Rapid bleibt in Bundesliga-Heimspielen gegen Hartberg weiterhin sieglos. Mehr noch, die Steirer nutzten einen Selbstfaller der ohne Torgarant Taxi Fountas komplett ineffizienten Hütteldorfer zu einem 1:0-Erfolg.

Nach vier Siegen in Folge wäre sogar die Chance dagewesen, Salzburg unter Druck zu setzen. So bleibt „nur“ der Kampf um die Europacup-Plätze spannend.

Wieder war mit fünf Neuen kräftig rotiert worden, vom wieder fitten Tormann Tobias Knoflach bis zu Ercan Kara ganz vorne. Am auffälligsten: Spielmacher Yusuf Demir war mit 17 das erste Mal von Beginn an dabei.

Die leicht angeschlagenen Fountas und Leo Greiml sollen bis zum Schlager gegen Salzburg wieder frisch genug sein. Insgesamt bildeten die Ausfälle eine (starke) Elf.

Sexismus-Eklat

Bereits vor dem Spiel gab es einen Anlass zur Empörung: Im leeren Block West wurde ein sexistischer Reim präsentiert, das Zitieren des Wortlauts wäre zuviel der Ehre. Eine Stunde hing das Spruchband. „Das ist nicht zu tolerieren und entspricht nicht unserem Leitbild“, sagte Sportdirektor Zoran Barisic auf kritische Nachfrage von Sky. Erst danach  wurde das Transparent von Rapid-Ordnern abgehängt.

In der unterhaltsamen Partie nahm Demir sofort eine tragende Rolle ein. Nach seinem Traumpass  war Christoph Knasmüllner allein vor Rene Swete, doch wie beim 1:0 am Mittwoch scheiterte der Wiener am Hartberg-Goalie (13.). Beim nächsten Angriff rettete Tobias Kainz gleich zwei Mal gegen Demir. Sekunden später war der Teenager ganz allein, doch Knasmüllner scheiterte mit dem Stanglpass.

Als sich bei den Hütteldorfern Lässigkeiten einschlichen, wurden die Steirer durch einen Rep-Hammer gefährlich (26.). Die Kombinationen der Rapidler wurden schöner, doch das Resultat blieb ident: Entweder Knasmüllner fand beim letzten Pass nicht das Ziel, oder es wurde aus kurzer Distanz das Tor verfehlt (wie bei einem Schwab-Volley).

Die Wiener wurden hektischer, Hartberg mutiger. Ausgerechnet Dauerläufer Max Ullmann unterlief ein folgenschwerer Fehler: Aus einem Rückpass wurde eine Vorlage für Lukas Gabbichler. Flott ging es weiter zu Dario Tadic und der  Abschluss erfolgte in gewohnter Qualität des Goalgetters – 0:1 (42.).

Demirs Top-Chance

Nur 17 Sekunden nach Wiederbeginn war Demirs Premieren-Tor ganz nahe: Nach einem Schick-Pass fehlten Zentimeter. Und Joker Koya Kitagawa vergab aus nur vier Metern (49.).

Debütant Dragoljub Savic, 19, sollte nach einer Stunde die Rapid-Offensive  beleben. Doch Hartberg blieb gefährlich, Felix Luckeneders Kopfball ging knapp daneben (67.). Mit Demir wurden auch die Rapidler müder – es kam mit Paul Gobara, 20, noch ein Debütant.

Ein Schuss von Savic blieb die einzige Ausbeute der zuletzt noch punktebringenden Rapid-Viertelstunde.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir sind enttäuscht, das Spiel kann man als Selbstfaller einordnen. Wir hätten das Spiel schon in der ersten Hälfte entscheiden können und müssen, dann haben wir das Tor aus einem Eigenfehler bekommen, der immer passieren kann, dann haben wir nach der Pause gleich wieder große Chancen vergeben. Wir müssen uns an der eigenen Nase packen und an den nächsten Gegner (Anm.: Salzburg am Mittwoch) denken. Wir haben das Spiel als Mannschaft verloren. Wir haben bis zum letzten Drittel gut gespielt, aber wenn sich das Netz nicht bauscht, nützt das alles nichts. Wir hätten den Abstand zu Salzburg verringern können, trotzdem bin ich der Meinung, dass Salzburg die beste Mannschaft in Österreich hat.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Ich bin richtig stolz auf die Jungs, man hat heute eine Mannschaft gesehen, die bis zur letzten Sekunde alles investiert hat, um drei Punkte mitzunehmen. Wir sind sehr gut reingestartet, haben dann ein bisschen den Zugriff verloren. Rapid wurde stärker und hatte die eine oder andere Chance. Der Schlüsselmoment war unser Tor, dadurch waren wir im Vergleich zum Mittwoch (Anm.: 0:1) in der umgekehrten Rolle. Dann war Rapid gezwungen, etwas zu tun. Wir haben tapfer verteidigt und hätten Umschaltmöglichkeiten nützen können. Die Mannschaft hat sich bis zum Schluss aufgeopfert und dadurch die drei Punkte verdient. Wir waren aber in vielen Bereichen am Mittwoch besser als heute.“

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