Rapid und die Fans: Das Ende einer schwarzen Woche für die Grünen

Rapid muss doppelt zittern. Nach dem 1:1 gegen Lustenau samt Schiedsrichter-Fehlern um die Qualifikation für die Meistergruppe.
Und nach dem selbst verschuldeten Derby-Eklat auch vor Sperren für das Entscheidungsspiel am Sonntag in Klagenfurt.
Bereits bei der Fan-Anreise war der Unterschied zum Derby spürbar. Während vor dem 3:0 alles vibrierte, waren vor dem Gastspiel des Letzten viele fragende Gesichter zu sehen. Der Unterschied zwischen unbedingten Sperren und jenen auf Bewährung, die Montagabend erhofft werden, wurden diskutiert.
„Da hätte doch einer aufpassen müssen. So weit hätte es nicht kommen dürfen“, sagte ein Fan zu seinem Begleiter, der nickte und wusste, dass nicht ein Foul am Feld, sondern die Verbalinjurien bei den Derby-Feiern gemeint waren. „Aber da weiß doch jeder, dass das im Fußball nicht so gemeint ist“, verstand einer die Welt nicht mehr.
Vor dem Anpfiff wurde ein Fanklub für seine ersten 20 Jahre geehrt – es war ausgerechnet „Grün-Weiß Favoriten“.
Sorry per Video
Danach drückte Guido Burgstaller in einer Videobotschaft im Namen aller Angezeigten noch einmal das kollektive Bedauern aus: „Wir bitten um Verzeihung, es tut uns wahnsinnig leid.“
Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger betonte bei der Ankündigung des Maßnahmenkatalogs auf Sky, dass es weder Rücktritte noch Rauswürfe geben wird: „Wir brauchen keine kurzfristigen Aktionen, sondern langfristige Lösungen.“

Vom Block West waren keine homophoben Gesänge zu hören. Vereinzeltes Schimpfen gegen die Austria fand in einem Rahmen statt, der auch 2024 bei einem Fußballspiel noch zu akzeptieren sein sollte.
Tore waren derweil nicht zu bejubeln.
Frauenstart und Spenden
Während der Halbzeit hatte das neue Frauenteam den ersten Auftritt im Stadion. Mit den 18.700 Fans wurde die Vereinshymne gesungen. Ebenso bemerkenswert: Die vom Block West organisierte Spendensammlung „Wiener helfen Wienern“ brachte 121.899 Euro ein – Rekord.

Die zweite Hälfte sollte auch auf dem Feld ungewöhnlich werden. Die Erlösung für die Grünen mit der Top-6-Qualifikation blieb durch das 1:1 passend für diese schwarze Woche aber aus.
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