Ausgleich in Minute 96: Rapid erkämpft Remis in Salzburg

Ausgleich in Minute 96: Rapid erkämpft Remis in Salzburg
Das Spitzenspiel hielt, was es versprach. Rapid kämpft und belohnt sich spät. Für den Titelkampf mit Sturm bedeutet das Spannung pur.

Kann ein Team, das im Oktober das letzte Mal in der Liga verloren hat, das die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung anführt und dem elften Meistertitel in Serie entgegensteuert, durch eine einzige Niederlage ins Straucheln geraten?

Ja, es kann. Und dieser Stolperer von Salzburg macht das Titelrennen wieder spannend.

Die 3:4-Pleite unter der Woche im Cup-Semifinale gegen Sturm Graz war für Serienmeister Salzburg offenbar ein kleiner Wirkungstreffer. Im Duell mit Cup-Finalist Rapid mühten sich die Salzburger am Sonntag lange ab, ehe Konate drei Minuten vor Schluss zum 1:0 traf. Es passt zur Leistung des Meisters, dass Salzburg den sicher geglaubten Sieg noch verspielte. Grüll fixierte in der Nachspielzeit per Elfmeter den verdienten Ausgleich – 1:1.

Den Rapidlern war nicht anzumerken, dass sie 2015 das letzte Mal in Salzburg als Gewinner vom Platz gegangen waren. Der forsche Auftakt der Gäste erwischte die Salzburger auf dem falschen Fuß. Gourna vertändelte leichtfertig den Ball und hätte damit beinahe das 0:1 eingeleitet – Solet konnte den Ball gerade noch neben das Tor spitzeln (3.).

Aussetzer in der Salzburger Defensive

Diese Unkonzentriertheiten sollten sich vorerst wie ein roter Faden durch das Spiel der roten Bullen ziehen. Den Offensivaktionen fehlten in Abwesenheit von Gloukh und Kjaergaard (beide Muskelverletzungen) die Präzision und die Durchschlagskraft, in der Defensive leisteten sich die Salzburger in der ersten Halbzeit immer wieder Aussetzer.

In Minute 20 strapazierte der Meister gleich zwei Mal das Glück und die Nerven von Trainer Struber: Nach einem Rapid-Freistoß bugsierte erst Simic den Ball mit einem Rettungsversuch an die Stange, in der nächsten Aktion verfehlte Querfeld per Kopf aus aussichtsreicher Position.

Die Salzburger mühten sich hingegen in der Offensive, auch weil das Pressingspiel nicht wie gewohnt klappte. Die beste Chance hatte Konate per Kopf in der 45.Minute, er war früh für Fernando ins Spiel gekommen, der nach einem folgenschweren Ausrutscher mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen geblieben war und wohl wieder länger ausfallen wird. Dem Brasilianer bleibt das Verletzungspech treu, seit er in Salzburg aufgeschlagen ist, befindet sich Fernando fast ständig im Krankenstand.

Nach Seitenwechsel fanden die Hausherren besser ins Match. Forson tänzelte ungehindert durch den Rapid-Strafraum, vergaß dabei aber, dass der Ball ins Tor muss (48.), einen Konate-Kopfball konnte Rapid-Goalie Hedl zur Ecke klären.

Heiße Schlussphase

Salzburg ging nun viel aggressiver ans Werk und störte Rapid früh im Aufbauspiel. Das behagte den Gästen überhaupt nicht, selten einmal lief der Ball noch über mehrere grün-weiße Stationen. Die Hausherren dominierten die Partie, versuchten es aber oft mit untauglichen Mitteln.

Als alles auf eine Nullnummer hinauslief, ging es noch einmal drunter und drüber. Ratkov tankte sich rechts durch, sein Zuspiel verwertete Konate aus kurzer Distanz zum 1:0 (87.). Die späte Führung brachte keine Sicherheit, Rapid drückte in den letzten Minuten und erzwang noch den Ausgleich. Das 1:1 bringt Würze in den Titelkampf. Sturm Graz ist wieder auf drei Punkte an Salzburg herangerückt.

Kommentare