Noch ist das Sample klein, die aktuell 2,08 Zähler pro Partie sind bei Klauß also nur eine Tendenz. In den 80er-Jahren wären Otto Baric und Vlatko Markovic noch auf einen Schnitt über zwei Punkte pro Spiel gekommen, wenn es damals bereits die Drei-Punkte-Regel gegeben hätte.
Danach erreichte keiner den Klauß-Wert. Auf Platz zwei liegt Heri Weber (1,84) vor Peter Pacult (1,79), Zoran Barisic (2013– ’16) sowie Ernst Dokupil (Ära 1) mit jeweils 1,76 Punkten pro Spiel.
Doch Achtung, auch Barisic war 2022 in seine letzte Ära so stark wie Klauß gestartet: Das erste Dutzend Spiele endete mit sogar acht Siegen, aber auch drei Niederlagen, ebenfalls mit 25 Punkten. Lediglich beim Torverhältnis ist der Deutsche knapp vorne: Plus 14 gegenüber plus 12.
Die Wende kam bei Barisic im 13. Spiel mit einer 0:2-Derby-Pleite. Von den folgenden 13 Spielen bis zum Saisonende 2023 konnten nur noch drei gewonnen werden.
Die Gegentore
Die auffälligste Veränderung fand in der Defensive statt: Unter Klauß kassierte Rapid nie mehr als einen Treffer. Die sechs Gegentore teilen sich auf zwei Ecken, einen Elfer, ein Eigentor und nur zwei Tore aus dem Spiel heraus (1:1 gegen Lustenau und Klagenfurt) auf.
„Das ist wichtig, weil die wenigen Gegentore der Garant dafür sind, viel zu punkten. Es ist schwierig, gegen uns Chancen herauszuspielen. Jetzt wartet die größtmögliche Prüfung: In Salzburg wird sich zeigen, wie gut wir defensiv wirklich sind.“
Der Zusammenhalt
Nicht in Statistiken messbar, aber für nachhaltigen Erfolg unerlässlich ist der Zusammenhalt in der Mannschaft. Das war die Königsdisziplin von Zoran Barisic: Der Menschenfänger war der Garant dafür, dass die Spieler wertschätzend miteinander umgehen.
„Das Schwierigste ist, Spielern zu sagen, dass sie nicht im Kader stehen“, verrät Klauß.
Doch auch hier dürfte der neue Coach zwischenmenschliche Qualitäten haben, wie ein von ihm erzähltes Detail im Podcast 1899fm beweist: Sollbauer hatte in Klagenfurt überzeugt, musste gegen den LASK für die nicht mehr gesperrten Kongolo und Hofmann aber Platz machen und wieder auf die Tribüne.
Trotzdem kam der Routinier vor dem 0:0 in die Kabine, setzte sich neben Kongolo und übersetzte die Ansprache von Klauß für den Niederländer simultan auf Englisch. Klauß: „Er wollte helfen und mir Arbeit abnehmen.“
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