Rapid-Präsident Bruckner: "Wir waren ein Opfer des eigenen Erfolges"

Krise? Trainer-Diskussion? Fan-Boykott? Martin Bruckner hat als Rapid-Präsident gerade einiges zu tun – und bleibt optimistisch
Martin Bruckner über seine erste sportliche Krise, die Geduld mit Coach Kühbauer, Impfaktionen bei Rapid und einen Stimmungsboykott.

Nach Spielen wie den 120 Cup-Minuten gegen die Admira bleibt Martin Bruckner lange munter. „Ich lasse mir dann alles durch den Kopf gehen, um es zu verarbeiten“, erzählt der 56-jährige Vorstand der Allianz Investmentbank. Eingeschlafen ist Bruckner mit der Meinung, die der Präsident auch vor dem Liga-Schlager gegen Sturm (17 Uhr) betont: „Unser Weg ist weiterhin der richtige.“

Nach 22 Monaten im Amt erlebt er als Rapid-Präsident seine erste sportliche Krise – und nimmt sich Zeit für ein KURIER-Interview.

KURIER: Krisen gehören als Vorstand der Allianz Investmentbank zu Ihrem Geschäftsmodell. Wie betrachten Sie als Rapid-Präsident Ihre erste sportliche Krise? Manche sehen ja in einer Krise auch die Chance.

Martin Bruckner: Als Bankvorstand tauchen Krisen oder Probleme oft auf, während Erfolge nicht so oft bei mir am Schreibtisch liegen. Bei Rapid ist das anders, weil ich als Präsident auch ein Fan bin, der bei Erfolgen nahe dran ist. Eine Krise ist in jedem Fall eine Chance. Nämlich: zu lernen sowie besser und gestärkt herauszugehen.

Können Sie schon kurzfristig etwas nennen, das künftig besser gemacht werden soll?

Wir sind ein Opfer des Systems und eines des eigenen Erfolges gewesen. Durch den zweiten Platz hatten wir sehr viele Spiele mitten in der Sommertransferzeit. Die Mannschaft konnte aber erst Ende August stehen. Das ist systemimmanent. Ich finde wir haben es am Ende toll gemacht mit den vielen U-21-Teamspielern – die müssen sich jetzt noch finden.

Das Rapid-Motto lautet „Gemeinsam – kämpfen – siegen“. Das Spielerische fehlt, ist aber sehr wichtig. Welche Erklärung bekommen Sie dafür, dass das Spielerische nicht so gut funktioniert?

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