Rapid plant mit Rechtsverteidiger Stojkovic und Bescheidenheit
Eine unüblich kleine Gruppe an Rapidlern trainierte am Donnerstag im Prater – die Verletztenliste ist schon wieder auffallend lang. Ein neuer Defensivmann für die rechte Seite wird vor dem 329. Wiener Derby am Sonntag noch verpflichtet, aber sicher nicht spielberechtigt sein.
Sportdirektor Zoran Barisic erklärt: „Es schaut gut aus mit der geplanten Verstärkung. Der Neue soll uns rechts langfristig helfen, egal, ob wir mit Vierer- oder Dreierkette spielen.“
Keine Ablöse für Stojkovic
Laut dem serbischen Medium "Telegraf" ist die Wahl auf Filip Stojkovic gefallen. Der defensiv- und laufstarke Rechtsverteidiger ist bei Roter Stern in Ungnade gefallen und darf Belgrad ablösefrei verlassen. Der 26-Jährige aus Montenegro überzeugte auch in der Champions League (etwa im Play-off 2018 gegen Salzburg), soll den neuerlichen Meistertitel aber zu intensiv gefeiert haben.
Nach dem Wickel mit dem Trainer ist auch der auf transfermarkt.at angenommene Marktwert von 3 Millionen Euro nur noch Makulatur.
Laut KURIER-Informationen soll Stojkovic, der zuletzt auch mit Verbandspräsident Savicevic wegen eines verweigerten Einsatzes gegen den Kosovo Krach hatte, am Freitag den Medizin Check bei den Hütteldorfern absolvieren.
Kandidat B, Eli Dasa, wollte laut israelischen Medien 400.000 Euro netto pro Jahr. Damit wäre der Schützling von Teamchef Andreas Herzog zum bestverdienenden Rapidler aufgestiegen.
Barisics Antwort zu Stojkovic und allen anderen möglichen Kandidaten fällt ident aus: „Kein Kommentar.“
Verbilligter Kader
Gesprächiger sind sowohl Barisic als auch Trainer Didi Kühbauer, wenn es um die Transferstrategie geht. Beide betonen: „Rapid hat zuletzt zu viel Geld ausgegeben. Der Kader war zu teuer. Wir müssen erst wieder etwas aufbauen und brauchen Geduld.“ Kühbauer hat zwar noch den Wunsch nach einer zweiten konkreten Verstärkung intern abgegeben, erklärt aber: „Ich weiß, dass das schwierig wird. Eines ist klar: Ich will nicht, dass einer kommt, nur damit es heißt, ,Rapid tut eh was‘. Wenn, dann muss das eine echte Verstärkung sein.“
Kühbauer betont, dass er ein Trainer mit Weitblick sein will: „Ich weiß, dass ich damit kurzfristig gegen mich und meine Position rede, aber: Was tun wir mit ein paar Neuen in einer Saison ohne Europacup, wenn die Verletzten retourkommen?“
Velimirovic bei Profis
Vor allem, weil es die klare Vereinbarung gibt, dass mehr Platz für die Talente geschaffen werden muss. Zumindest vorübergehend hochgezogen wurde Dalibor Velimirovic. „Ein großes Talent, das defensiv alles spielen kann“, lobt Trainer Didi Kühbauer den 18-Jährigen, der im Derby sogar ein Thema für den Matchkader ist.
Denn Mario Sonnleitner und Max Hofmann fehlen sicher.
„Es war ein Trümmerbruch. Da sind Sachen gebrochen, von denen ich noch nie gehört habe“, erzählt Hofmann über seine Nasen-OP. Wie erhofft im Derby mit Maske zu verteidigen, ist unmöglich: „Nach der Länderspielpause geht es wieder.“
Training mit Fans
Bei der Austria werden die Fans zum (üblicherweise nicht öffentlichen) Abschlusstraining eingeladen: Am Samstag um 16.15 Uhr wird hinter der Nordtribüne geübt, die violette Fanszene zieht um 15.45 Uhr von der nahen BP-Tankstelle los. Am Freitag um 10 Uhr beginnt der freie Kartenverkauf, der Rapid-Sektor ist ausverkauft.
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