Jetzt ist es fix: Peter Stöger wird der neue Trainer von Rapid

Trainer Peter Stöger (Mitte) mit den Rapid-Geschäftsführern Katzer (li.) und Hofmann
Zusammenfassung
- Peter Stöger wird neuer Trainer von Rapid und soll das Team in die Top-3 der Liga führen.
- Stöger, eine Austria-Legende, kehrt nach 27 Jahren zu Rapid zurück, um sportlichen Erfolg zu sichern.
- Zur Kaderverstärkung sind ein neuer Mittelstürmer, ein defensiver Mittelfeldspieler und ein linker Außenverteidiger geplant.
Einen Monat lang hat die Suche gedauert, nun ist es fix: Peter Stöger wird neuer Trainer von Rapid. Der Vertrag wurde bis 2027 abgeschlossen.
Der 59-Jährige übernimmt nach dem Europacup-Play-off (Rapid trifft auf den LASK oder Hartberg) und wird erst am Montag in einer Woche der Öffentlichkeit mit einem eigenen Termin in Hütteldorf präsentiert.
Vergangene Woche war die entscheidende Präsidiumssitzung anberaumt, Sportchef Markus Katzer präsentierte der Klubspitze Peter Stöger als favorisierte Lösung. Danach wurde das Vertragswerk aufgesetzt, über das Wochenende sollten die letzten Details geklärt werden.
Seinen unbefristeten Vertrag bei der Admira als Sportchef beendet der neue Cheftrainer von Rapid in der Südstadt.
Der gebürtige Favoritner war bereits zu Beginn der Suche vor einem Monat auf der Kandidatenliste, seit zumindest zwei Wochen als Favorit.
Neo-Coach Peter Stöger meint in einem ersten Statement: „Ich freue mich sehr, dass ich ab Juni diese verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen darf. Rapid habe ich natürlich auch in den letzten Jahren sehr intensiv und aufmerksam verfolgt. Ich bin überzeugt, dass wir einen Kader mit großer Qualität haben, zudem verfügt die Akademie samt zweiter Mannschaft über viele Spieler mit Potential für höhere Aufgaben.“

Rapid-Trainer: Peter Stöger
Rapid-Triumph als Austria-Legende
Stöger hat das erfolgreichste Jahr seiner Profikarriere in Hütteldorf verbracht, ist aber gleichzeitig eine Austria-Legende. Bevor der Mittelfeld-Regisseur mit den Grünen 1996 zum Meister wurde und ins Europacupfinale kam, trickste der 65-fache Teamspieler erfolgreich für die Violetten.
2013 kam die Austria zum bislang letzten Meistertitel mit Stöger als Trainer, der danach Köln zu unerwarteten Erfolgen und in den Europacup führte.
Kurios ist, dass ausgerechnet Austria-Legende Stöger in der Rapid-Hymne den in Favoriten nicht so gerne gehörten Satz „Als Meister halten wir Rekorde“ singt.

Laut KURIER-Recherchen hatte keiner der damals Beteiligten (den Text steuerte Langzeit-Masseur Wolfgang Frey bei) jemals damit gerechnet, dass diese Hymne noch 30 Jahre später vor jedem Heimspiel zelebriert werden würde.
Geschäftsführer Sport Markus Katzer sagt: „Ich freue mich ungemein, dass wir mit Peter Stöger einen der erfahrensten und meiner Ansicht besten Trainer Österreichs künftig an unserer Seite wissen. Er war von Anfang an einer unserer absoluten Top-Kandidaten, nichts destotrotz war mir und uns allen wichtig, mit vielen qualifizierten und interessanten Trainern zu sprechen, die für diese schwierige Aufgabe in Frage kommen könnten. Durch seine Spielervergangenheit bei Rapid und seine sensationell erfolgreiche Trainerstation beim 1. FC Köln weiß er zudem sehr gut, mit all den Chancen - aber auch Risken - bei Klubs mit einem hochemotionalen Umfeld, wie es bei uns gegeben ist, umzugehen. Ich bin überzeugt, dass Peter Stöger für uns sowohl sportlich als auch menschlich eine echte Verstärkung sein wird.“
Stöger wird seit seiner im Jänner 1998 nach einem Streit mit Trainerlegende Dokupil endenden Rapid-Zeit von nahezu der gesamten Rapid-Fanszene respektiert und geschätzt.
27 Jahre später folgt die Rückkehr – mit dem klaren Ziel, für mehr sportlichen Erfolg in der Liga zu sorgen.
Präsident Alexander Wrabetz zur Trainerentscheidung: „Als Präsidium sind wir der Empfehlung unseres Geschäftsführers Sport Markus Katzer mit Überzeugung nachgekommen. Es gab bestens geeignete Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland und entgegen anderslautenden Medienberichten ist auch bei uns intern die Entscheidung erst vor wenigen Tagen gefallen."
Auch diese Saison beendet Rapid als Fünfter nicht unter den Top-3, die Flaute hält seit 2022 an. Noch ein fünftes Jahr außerhalb der Top-3 in der Liga wäre ein historischer Tiefpunkt und soll unbedingt verhindert werden.
Auf dem Rasen ist kein Spektakel, sondern die pragmatische Stärkung der Spielerqualitäten aus einer gesicherten Defensive heraus zu erwarten.
Geschäftsführer Steffen Hofmann, der ebenso wie Katzer den Fachmann und Mensch Stöger schätzt, erklärte während der Suche, dass der künftige Trainer „ein Gefühl für die Mannschaft, den Verein und die vielen Emotionen rund um Rapid haben sollte“.
Nachdem sich Ex-Trainer Robert Klauß und der Kader zusehends entfremdet hatten – Hofmann verriet im KURIER-Interview, dass er bereits in der Winterpause intern seine „großen Sorgen fürs Frühjahr“ geäußert hatte – soll Stöger vor allem menschlich das richtige Gespür beweisen.
Vergleich mit Hickersberger
Nach der Wahl sagt Hofmann: "Ich habe Peter als stets fairen Sportsmann empfunden, seine Vita und sein immer respektvolles Auftreten gegenüber der eigenen Mannschaft, aber auch gegenüber den jeweiligen Kontrahenten, erinnert mich ein wenig an Josef Hickersberger, den ich bekanntlich als Trainer und Mensch außerordentlich schätze."
Für die Kaderplanung wurde früh Stögers Analyse eingeholt. Laut KURIER-Informationen sind ein neuer Mittelstürmer, ein defensiver Mittelfeldspieler und ein linker Außenverteidiger als Ziele am Transfermarkt vereinbart.
In der täglichen Trainingsarbeit soll Interimstrainer Stefan Kulovits weiter eine wichtige Rolle spielen.
Zusätzlich ist vereinbart, dass Stöger einen neuen, weiteren inhaltlich starken Co-Trainer mitbringen wird. Es soll noch mehrere Kandidaten dafür in der Endauswahl geben.
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