Rapid nach 0:1 auf Fehlersuche: "Das ist eine depperte Ausrede"
Die längste Europacup-Reise endete mit einer großen Enttäuschung. Bereits am Dienstag musste sich Rapid wegen den strengen Corona-Maßnahmen in Norwegen in Hotel-Quarantäne begeben. Bis Donnerstagabend war dann von den zuletzt starken Auftritten gegen Arsenal (1:2) und WAC (4:3) nicht mehr viel übrig.
„Molde hat es besser gemacht als wir. Wir haben oft auch die zweiten Bälle verloren. Es ist enttäuschend, weil wir verdient keine Punkte mitgenommen haben“, resümierte Trainer Didi Kühbauer nach dem 0:1 in Norwegen und null Zählern nach zwei Spieltagen.
„30 Minuten lang haben wir uns gar nicht ausgekannt. So viele Zweikämpfe dürfen wir nicht verlieren. In der Europa League muss man liefern“, erkannte Kapitän Dejan Ljubicic. Wie öfters in dieser Saison hat nach diesen 30 Minuten ein Systemwechsel geholfen: Kühbauer stellte von 3-5-2 auf ein 4-2-3-1 um.
Nur zwei Chancen
Offensiv war danach von den Hütteldorfern zumindest etwas zu sehen – durch Ritzmaier und Kara gab es zwei große Möglichkeiten. Defensiv klappte aber weiterhin viel weniger als gewohnt. „Wir werden uns steigern müssen, um etwas mitnehmen zu können“, ahnte Sportdirektor Zoran Barisic bereits zur Pause.
Warum Molde bis zum Ende sowohl spritziger, zweikampfstärker und auch spielerisch stärker wirkte, wird noch ausführlicher zu analysieren sein. Eine Facette könnte die Ausgangssperre gewesen sein. „Du hängst drei Tage wie ein toter Fisch herum“, erzählte Kühbauer.
Lichtblick Gartler
Tormann Paul Gartler, der bei seinem Europacup-Debüt als einziger Lichtblick zu verbuchen ist, meinte: „Wir hatten Probleme mit dem Kunstrasen. Das ist eine depperte Ausrede – aber es ist so.“ Kühbauer hatte bereits vor Anpfiff gemeint, „dass die Zeit zu kurz war, um sich optimal auf den Kunstrasen einzustellen. Aber egal, wie es ausgeht – das wird nicht der Hauptgrund gewesen sein.“
Zu seiner eigenen Leistung meinte der 23-Jährige Gartler, der Richard Strebinger vorgezogen worden war: „Ich habe es mittags erfahren und mich sehr gefreut.“ Mit einigen Paraden hielt er seine Mannschaft im Spiel, beim Tor von Omoijuanfo (65.) war er chancenlos.
Gartler: „Für den ersten Europacup-Auftritt war es schwer in Ordnung, aber davon kann ich mir nichts kaufen. Wir gewinnen und wir verlieren als Mannschaft.“
Zwei Pflichtsiege
In den kommenden beiden Spielen in der Europa League warten Pflichtsiege. Nur wenn gegen Dundalk (0:3 bei Arsenal) beide Partien gewonnen werden, könnte Rapid den Sechs-Punkte Rückstand auf Arsenal und vor allem Molde noch aufholen. „Wir geben nicht auf“, sagt Ljubicic.
Es gibt zumindest Hoffnung auf ein Entscheidungsspiel gegen Molde am 10. Dezember in Hütteldorf.
Bereits am Sonntag, um 14.30 Uhr, wartet Altach in Hütteldorf. Enttäuschung und Müdigkeit müssen nach den vier Tagen in Norwegen rasch abgeschüttelt werden. Denn auch die Partie gegen die Vorarlberger gilt als Pflichtsieg.
Kommentare