Rapid: Klares Bekenntnis zu Krammer

Michael Krammer (re.) folgt auf Rudolf Edlinger (li.) als Präsident von Rapid in einem achtköpfigen Team.
Rapids Wahlkomitee nominiert Michael Krammer als Präsidentschaftskandidat.

Während Donnerstagnacht die Europa-League-Partie bis zum Ende hin und her gewogt war, zeichnete sich im Wahlkomitee schneller eine klare Entscheidung ab. Auf das 2:2 gegen Genk folgte beim Hearing von Michael Krammer am Freitagabend ein 4:0. Klubjurist Nikolaus Rosenauer und Ex-„Wien Energie“-Boss Erich Haider haben sich im sechsköpfigen Komitee ihrer Stimme enthalten, weil sie dem achtköpfigen Präsidium angehören werden. Damit steht der Ex-„Orange“-Boss bei der Hauptversammlung am 18. November auch offiziell als Nachfolger von Präsident Rudolf Edlinger zur Wahl. Der Komitee-Vorsitzende Kurt Dolinek erklärt, dass Krammers Konzept „inhaltlich überzeugend, schlüssig und realistisch für eine erfolgreiche Zukunft“ wäre.

Aus Edlingers Team werden wie berichtet auch Josef Kamper und Gerhard Höckner übernommen. Neben SPÖ-Gemeinderat Christoph Peschek wurden renommierte neue Kräfte gewonnen: Finanzexperte Martin Bruckner (Vorstandsmitglied der Allianz Investmentbank) sowie Medienprofi Bernd Fisa (Berater von FIFA-Boss Blatter). Der Ex-Pressesprecher von Michael Schumacher erklärt: „Ich will helfen, Rapid als globale Marke aufzubauen.“

Zu den nächsten Zielen von Krammer zählt, Sportdirektor Helmut Schulte zu halten. Auf die Ankündigung von Düsseldorf, dass sich der Zweitligist noch diese Woche offiziell für ihn als Sportvorstand aussprechen will, antwortet Schulte gewohnt trocken: „Was die alles wollen.

Europäische Rechnung

Ernster waren die Mienen der Rapidler nach dem 2:2 gegen Genk. „Es ist bitter, wenn du über weite Strecken stark spielst, aber das Ergebnis nicht passt“, sagte Doppeltorschütze Terrence Boyd. Dass der US-Stürmer am 19. November gegen Österreich im Prater erneut treffen könnte, entlockte ihm doch noch einen Grinser. „Dann freuen sich aber nicht alle hier“.

Rapid: Klares Bekenntnis zu Krammer
APA15488376 - 07112013 - WIEN - ÖSTERREICH: Terence Boyd (Rapid) jubelt über das 2:1 am Donnerstag, 7. November 2013, anl. des Europa League Gruppe G Fußballspiels zwischen SK Rapid Wien und KRC Genk im Ernst-Happel-Stadion in Wien. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Das dritte Remis im vierten Spiel der Gruppe G bedeutet für die sieglosen Rapidler, dass der Aufstieg nicht mehr ganz aus eigener Kraft geschafft werden kann. Auch wenn sich Trainer Zoran Barisic noch nicht damit beschäftigen wollte („Ich bin weder Mathematiker noch Weltraumphysiker“) – Rapid sollte zu Hause gegen Thun (28. November) und in Kiew (12. Dezember) gewinnen. In einem speziellen Fall wären die dadurch erreichten neun Punkte nicht genug: Wenn Kiew am fünften Spieltag in Genk gewinnt und die Belgier dafür beim Finale in Thun punkten. Andererseits könnten mithilfe der Konkurrenz sogar ein Remis gegen Thun und ein Sieg in Kiew reichen.

Dank an Edlinger

In allen vier Partien scheiterten die Wiener bisher an der Chancenauswertung, oder an Unachtsamkeiten in der Defensive. Viel Zeit zum Trübsalblasen bleibt nicht: Morgen geht es in Grödig weiter. Noch-Präsident Rudolf Edlinger verabschiedete sich am Freitag beim Training von der Mannschaft, die dem 73-Jährigen ein Trikot mit dem Aufdruck „Danke Rudi für 4409 Tage“ überreichte.

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