„Wir wollen uns mit den Besten messen, um sie eines Tages schlagen zu können. Ich spiele ja auch lieber gegen Salzburg als gegen Herzogenburg.“
Der Deutsche denkt nach seinen Lehrjahren bei Ralf Rangnick stets groß und bewusst positiv: „Wir sollten uns nicht mit negativen Konsequenzen befassen. Allein der Gedanke ’Was wäre, wenn wir dann oft verlieren’, macht Angst und lähmt.“
Der Auftritt
Es waren nur 200 Sekunden, aber diese Startphase in Gleichzahl lässt für das Rückspiel hoffen. „Tatsächlich beschäftigt es uns sehr, dass wir noch nicht zeigen konnten, was wir gegen einen starken Gegner wie Braga drauf haben“, verrät Klauß.
Einen Knacks nach dem 0:3 bei BW Linz schließt Kapitän Matthias Seidl aus: „Wir haben das aufgearbeitet und werden wieder das andere, bessere, aus dem Europacup bekannte Gesicht zeigen.“
Die Partie dürfte nicht nur wegen des ausverkauften Hauses spektakulär werden. Denn dass sich Braga mit dem 2:1-Vorsprung zurückziehen könnte, sei laut Klauß ausgeschlossen: „Sie wollen immer den Ball und dominant sein. Das müssen wir brechen.“
Besonders Schlüsselspieler Zalazar im Zentrum der Portugiesen muss gebremst werden.
Die Umstellung
Klauß würde wohl wieder jene Elf aufstellen, die in Braga nur drei Minuten zusammenspielen konnte. Durch die Sperre von Lukas Grgic wird Moritz Oswald im Zentrum aufrücken. Da sich Linksfuß Grgic im Spielaufbau stets nach links hinten fallen lässt, muss mit Rechtsfuß Oswald umgebaut werden. Wie genau, lässt Klauß offen: „Nur keine Hilfe für Braga.“
So wie bei den Standardvarianten. „Auf dem Feld soll Braga dann sehen, was wir eingeübt haben“, sagt Seidl und grinst.
Dursun und Bischof fehlen verletzt.
Der Transfer
„Stand jetzt“ wollten die Rapidler vergangene Woche keinen Transfer mehr tätigen. Nach einer neuerlichen Analyse wird sich die Vorarbeit von Markus Katzer doch auszahlen. Der Sportchef kündigt im KURIER einen Neuzugang an: „Es geht nicht um die Top-11, aber in einem sehr langen Herbst könnte es an Qualität in der Breite fehlen.“
Deswegen wurde mit defensiven Mittelfeldspielern, die auch in der Innenverteidigung zu Hause sind, verhandelt.
Der Top-Kandidat unter den letzten Transferobjekten, die allesamt Legionäre sind, ist Tobias Börkeeiet. Der 25-jährige Norweger hat zuletzt bei Rosenborg einen Karriereknick erlitten und ist um eine sechsstellige Ablöse zu haben.
Katzer nennt keine Namen und sagt: „Dass wir keine Namen als ’Kracher’ holen, sollte mittlerweile klar sein. Es geht darum, ein gutes Händchen zu haben für Potenzial und Qualität, die vielleicht erst später zu sehen ist.“
Die Talente-Bühne
Da sich nach Sturm auch Salzburg für die Champions League qualifiziert hat, darf Rapid ebenfalls – erstmals – an der Youth League teilnehmen.
„Eine großartige Bühne“, freut sich Katzer. Klauß betreute einst Leipzigs U-19 in diesem UEFA-Bewerb und ist begeistert: „Da die meisten unserer Talente schon mit Rapid II Profifußball erleben, sind wir dafür sehr gut aufgestellt.“
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