Medien: Rangnick will zu den Bayern. Ist das wirklich so?
Tagelang war es ruhig um Ralf Rangnick. Nachdem der Teamchef offiziell bestätigt hat, eine Anfrage der Bayern und zu haben, war durchgedrungen, dass der 65-Jährige nach den Gesprächen mit dem deutschen Rekordmeister nun einige Tage braucht, um sich zu entscheiden. "Will ich das überhaupt", hatte sich Rangnick gefragt.
Am späten Dienstagabend berichtete nun die Bild, dass sich der Schwabe entschieden habe. Und zwar für einen Wechsel zu den Bayern. Rangnick habe bei den Münchnern grundsätzlich Bereitschaft hinterlegt, den Job nach der Europameisterschaft zu übernehmen, heißt es. Diesen Mittwoch sollen demnach Gespräche intensiviert werden.
Sollte dem so sein, wird das jedenfalls nicht von Angesicht zu Angesicht geschehen. Denn Rangnick war weder am Dienstag in München, als die Bayern in der Champions League gegen Real Madrid spielten, noch ist er es am Mittwoch. Der Teamchef befindet sich bereits in Klagenfurt, wo er das Cupfinale zwischen Sturm Graz und Rapid live verfolgen wird.
Eberl spricht von einer Entscheidung bis nächste Woche
Auf Sky hingegen sagten die Verantwortlichen des FC Bayern München, dass sie nicht davon ausgehen, in den nächsten Tagen eine Einigung zu erzielen. Sportvorstand Max Eberl meinte, dass er mit einer Entscheidung nicht vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid (Hinspiel 2:2) am Mittwoch nächster Woche rechne.
Die Bild schreibt nun auch davon, dass es mit dem ÖFB noch keine Einigung gäbe. Allerdings: KURIER-Informationen zufolge haben die Bayern beim Fußball-Bund nicht einmal noch angefragt, weil sich Rangnick auch noch gar nicht deklariert hat.
Ob der Teamchef den Entscheidungsträgern des ÖFB nun am Mittwoch in Klagenfurt mitteilt, gehen zu wollen? In Deutschland jedenfalls ist man der Annahme, der ÖFB würde den Bayern bei einem Wechselwunsch Rangnicks in Sachen Ablösesumme entgegenkommen.
Der Grund dafür? Es sei ausgerechnet Bayern-Sportdirektor Christoph Freund gewesen, der dem ÖFB vor zwei Jahren dazu verholfen hat, Rangnick als Teamchef zu bekommen. Dem ehemaligen Salzburger Sportchef gegenüber nun eine Freigabe zu verweigern, oder eine hohe Ablöse zu fordern, würde man demnach in München als undankbar erachten, heißt es.
Eine Einschätzung, die im harten Fußball-Business durchaus als naiv eingestuft werden kann. Der ÖFB hat jedenfalls beste Gegenargumente. Im Grunde schon den Vertrag Rangnicks allein, der bis 2026 läuft und keine Klauseln enthält.
Und zum zweiten die Tatsache, dass ein Abgang zum jetzigen Zeitpunkt massiven Einfluss auf die bevorstehende Europameisterschaft haben könnte. Und was die Österreicher bei diesem Turnier vorhaben, hat vor allem Ralf Rangnick selbst immer wieder klar und deutlich zum Ausdruck gebracht.
Wie aus einer Nachricht auf dem Kurznachrichtendienst X hervorgeht, hat sich Sportminister Werner Kogler am Dienstag mit Rangnick getroffen und über politischen Extremismus genauso gesprochen wie über ein mögliches neues Nationalstadion in Wien. Macht sich also Rangnick Gedanken über die Zukunft des österreichischen Fußballs, wenn er sich für die Bayern entschieden hätte?
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