Pisa gegen Livorno: Ein Derby ist auf Verarschung aufgebaut

Pisa gegen Livorno: Ein Derby ist auf Verarschung aufgebaut
Robert Gucher spielt mit Pisa gegen Livorno. Die beiden Städte trennen nur 23 Kilometer, die Rivalität ist riesig.

Es gibt in Italien viele Derbys, die das fußballverrückte Land elekritisieren. Das Mailänder Stadtderby zwischen AC Milan und Inter zum Beispiel, oder das Hauptstadtderby zwischen AS Roma und Lazio, nicht zuletzt das Genueser Derby zwischen Sampdoria und dem FC Genua.

Das Duell zwischen AS Livorno und AC Pisa mag zwar vielleicht hierzulande nicht so bekannt sein. Doch in Sachen Brisanz und Attraktivität steht das Kräftemessen der beiden Zweitligisten aus der Toskana den prominenten Derbys um nichts nach. "Seit Wochen warten alle nur auf dieses Spiel am Samstag", sagt Robert Gucher.

23 Kilometer Distanz

Der Steirer ist der Kapitän von Zweitliga-Aufsteiger Pisa, und er weiß um die Bedeutung dieser Partie. 23 Kilometer liegen nur zwischen Pisa und Livorno, und doch trennen die beiden Städte Welten.

Auf der einen Seite Livorno, eine Hafenstadt ohne große Sehenswürdigkeiten, die vor allem dafür bekannt ist, dass dort die Kommunistische Partei Italiens gegründet wurde.

Pisa gegen Livorno: Ein Derby ist auf Verarschung aufgebaut

Livorno ist bekannt für seinen Hafen.

Auf der anderen Seite Pisa, die Touristenmetropole, weltberühmt für den Schiefen Turm und die anderen historischen Bauten.

 

Pisa gegen Livorno: Ein Derby ist auf Verarschung aufgebaut

Der Schiefe Turm von Pisa ist weltweit ein Begriff.

Was die beiden Städte verbindet, ist die große Rivalität. "Eine Hassliebe", wie Robert Gucher festgestellt hat. Seit 2017 steht der Mittelfeldspieler beim Traditionsverein aus Pisa unter Vertrag, dass Livorno der Konkurrent ist, den es zu schlagen gilt, bekam der Steirer rasch mit. "Das ist vor allem auf Verarschung aufgebaut. Die beiden Städte und die Fans der beiden Klubs verarschen sich einfach gerne."

Seit Wochen dreht sich in Pisa alles um das Duell mit dem Erzrivalen aus Livorno. "Bei der Auslosung der Serie B haben alle nur geschaut, wann diese beiden Derbys stattfinden", berichtet Robert Gucher. "Die ganze Liga fiebert diesem Match entgegen."

Rai Toskana überträgt die Partie am Samstag live, die 1440 Tickets, die für die Pisa-Fans aufgelegt wurden, waren innerhalb von 90 Minuten vergriffen. "Die ersten Fans haben um 4 Uhr in der Früh an der Kassa gewartet", weiß Robert Gucher. "Es knistert in der Stadt, überall wirst du auf dieses Spiel angesprochen."

Pisa gegen Livorno: Ein Derby ist auf Verarschung aufgebaut

Robert Gucher bei der Aufstiegsfeier mit Pisa.

Der Steirer hat in der dritten Liga bereits zwei Derbys gegen Livorno erlebt. In einem Match stand er im Mittelpunkt, nachdem er sich mit dem gegnerischen Torhüter ein heftiges Verbalduell geliefert hatte. "Ich habe mich in der Hitze des Gefechts dazu hinreißen lassen", erinnert sich Gucher, der fortan für die Livorno-Tifosi der große Buhmann war. "Ich bin bei jedem Ballkontakt extrem ausgepfiffen worden." Gut möglich, dass dem Österreicher das am Samstag wieder blüht. "Das muss man ausblenden", verrät Gucher.

Mit dem Saisonstart ist der 28-Jährige nicht unzufrieden. Aufsteiger Pisa hält nach acht Runden bei zehn Punkten und hat erst zwei Partien verloren. "Wichtig ist, dass wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt fixieren."

Kommentare