Österreich bei der EM: Vom Traum gegen Deutschland bis zum Horrorlos
150 Tage sind es noch bis zum Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft am 14. Juni in München. Die Deutschen als Veranstalter werden in der Arena der Bayern den Auftakt machen. Doch gegen wen – das ist hier die Frage.
Viele Fans in Österreich hoffen nach dem 2:0-Sieg des ÖFB-Teams gegen den großen Nachbarn auf ein erneutes Spiel gegen Deutschland und träumen gar von einem weiteren Sieg – um dem Lieblingsfeind gleich zum Auftakt der Heim-EM die Suppe zu versalzen.
Später gegen den Erzrivalen
Ralf Rangnick denkt wieder einmal größer. Österreichs Teamchef will nicht zum Auftakt gegen sein Heimatland spielen. „Gerne gegen Deutschland. Aber nicht in der Gruppe, sondern im Finale in Berlin“, sagte der 65-Jährige unlängst.
Klar, Rangnick will seine Landsleute lieber im Endspiel als zum Auftakt in die Pfanne hauen. Die rot-weiß-roten Fans hätten wenig dagegen.
Träumen darf jedenfalls erlaubt sein. Wie viel Anlass es dazu gibt, wird sich auch am Samstagabend weisen, wenn in Hamburg die sechs Vierergruppen der Europameisterschaft gelost werden (18 Uhr, live ServusTV, ZDF).
Die Auslosung in der Elbphilharmonie, dem weltbekannten Konzerthaus, wird musikalisch untermalt und zu einem Treffen der Klassik-Stars. Zu hören sind etwa der Münchner Startenor Jonas Kaufmann und David Garrett, einer der weltweit bekanntesten Geiger.
Halb Europa ist dabei
Klassiker wird es dann im Juni auch auf dem grünen Rasen geben. Denn die Qualifikation ist ohne Überraschungen verlaufen, ganz große Fußball-Nationen, die das Turnier verpassen, gibt es nicht. Dafür hat auch die UEFA gesorgt, als sie die Endrunde ab dem Turnier 2016 von 16 auf 24 Teilnehmer aufstockte.
Seither hat sich auch Österreich für jede Europameisterschaft qualifiziert und es diesmal – wie 2016 – in Lostopf zwei geschafft. Bei der EM 2021 war dem ÖFB-Team (Topf 3) die Niederlande, Ukraine und Nordmazedonien als Gegner zugelost worden. Österreich schaffte es ins Achtelfinale.
Horrorgruppe
Heute wie damals ist aber auch eine echte Horror-Gruppe mit etwa drei ehemaligen Europameistern wie Frankreich, Niederlande und Italien möglich. Auffällig ist, dass diesmal in Topf 3 teils namhaftere Nationen warten als in Topf 2. Warum das so ist?
Deutschland ist als Gastgeber in Topf 1 gesetzt. Die Grundlage für die restliche Setzliste ist die Gesamtrangliste der UEFA aus der Qualifikation. Dabei kommen zunächst die zehn Gruppensieger dran, gereiht nach Punkten und Tordifferenz aus der Qualifikation. Es folgen die zehn Gruppenzweiten.
Play-off folgt
Am Ende der Reihung stehen die drei Sieger aus den Play-off-Turnieren. Diese drei noch ausstehenden Startplätze werden im Frühjahr vergeben.
Die Halbfinal-Paarungen stehen bereits fest. Auf dem Weg A trifft Polen daheim auf Estland, Wales bekommt es ebenfalls zu Hause mit Finnland zu tun. Die Sieger treffen in einem Finale um das EM-Ticket in Wales aufeinander.
Luxemburg will dabei sein
Im Weg B trifft Israel auf Island, Bosnien-Herzegowina empfängt die Ukraine. Im Finale genießt der Sieger aus Bosnien gegen die Ukraine Heimrecht. Auf dem Weg C empfängt Georgien Luxemburg, Griechenland tritt zu Hause gegen Kasachstan an. Das Finale dürfen entweder Georgien oder Luxemburg daheim bestreiten.
Zwei Tage nach der Auslosung beginnt am Montag übrigens die zweite Phase des Ticketverkaufs, nachdem in der ersten Phase für die zunächst 1,2 Millionen verfügbaren Tickets 20 Millionen Anfragen eingegangen sind.
Nach Abschluss der Anmeldephase findet eine Auslosung statt, falls die Nachfrage die Anzahl der verfügbaren Tickets übersteigt. Über zugesprochene Karten wird im Jänner informiert.
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