ÖFB-Verteidiger fit für die EM: "Uns fehlen nur ein paar Prozent"

ÖFB MEDIENTERMIN: DANSO
Kevin Danso, Max Wöber und Philipp Lienhart sind nach ihren Verletzungen voll im Training. Die EM kann kommen.

Österreich ist ein Land der Innenverteidiger. Auf keiner anderen Position hat der ÖFB zuletzt so viele starke Spieler hervorgebracht. Doch ausgerechnet vor der EM 2024 schrillten zuletzt beim Teamchef die Alarmglocken.

Nach dem Kreuzbandriss von David Alaba fiel auch noch dessen Partner in der EM-Qualifikation, Philipp Lienhart, monatelang aus. Gernot Trauner verpasste bei Feyenoord Rotterdam fast das gesamte Frühjahr. Zudem zogen sich Kevin Danso und Maximilian Wöber zuletzt Muskelverletzungen zu.

Zwei Wochen vor EM-Start kann Ralf Rangnick aber aufatmen. Mit Ausnahme von David Alaba haben es alle Verteidiger geschafft, fit ins Teamcamp in Windischgarsten einzurücken. Und siehe da: Es wird sogar einen Kampf ums EM-Leiberl geben bis zum ersten Spiel am 17. Juni in Düsseldorf gegen Frankreich.

„Der Konkurrenzkampf wird hoch sein, wir werden einander pushen“, sagt Kevin Danso. Der Steirer bildete im März mit Max Wöber das Duo in der Abwehr und überzeugte. Zuletzt hatte ihn aber eine Zerrung in den Adduktoren gebremst. „Die Verletzung ist auskuriert, alles ist gut. Wir haben noch zwei Testspiele, die müssen wir gut bestreiten“, sagt der 25-Jährige.

Die Bedeutung der beiden Tests gegen Serbien am Dienstag in Wien und gegen die Schweiz am 8. Juni in St. Gallen betont auch Maximilian Wöber. Gerade für die Abwehrreihe, die zuletzt keine Spielpraxis erhalten hat. „Wir werden da sicher alle unsere Einsatzminuten bekommen, ich denke nicht dass der Teamchef beide Spiele die gleichen zwei aufstellt, damit sie sich einspielen können. Das ist nicht nötig, weil wir uns ohnehin alle kennen“, sagt der Legionär von Mönchengladbach.

Der 26-Jährige spielte unter Rangnick meist linker Verteidiger, ehe er im März durch die Ausfälle ins Zentrum rückte. „Ich würde mich persönlich eher innen sehen und glaube, dass Philipp Mwene links gesetzt ist.“

Es war der 19. April, als sich Wöber im Spiel gegen Hoffenheim verletzte. Ein Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel sorgte für einen Schockmoment. „Ich habe sofort befürchtet, dass es mit der EM eng werden könnte.“ Umso glücklicher ist der Wiener, dass es sich zum Guten gewendet hat. „Auch bei mir ist alles gut, ich hätte in der letzten Runde bei Gladbach schon spielen können.“ Da es aber um nichts mehr ging, verzichtete er vorsichtshalber.

Das größte Fragezeichen stand in den letzten Monaten hinter der Fitness von Philipp Lienhart. Doch auch der Freiburg-Legionär ist in Windischgarsten voll im Mannschaftstraining integriert. Max Wöber sagt über seinen Kollegen: „Er wirkt sehr fit, uns allen fehlen derzeit nur ein paar Prozent, die man über Spielminuten bekommt.“ Ene Spur weiter ist Gernot Trauner. Der Feyenoord-Kapitän spielte in der niederländischen Liga zuletzt fünfmal, davon zweimal über 90 Minuten.

David Alaba wird dennoch vermisst. „Da David nicht da ist, muss jeder mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Kevin Danso. Wie das aussehen soll? „Auf unserer Position ist es wichtig, viel zu reden und das Spiel von hinten heraus zu führen. Es gibt aber verschiedene Arten von Führungsspielern.“

Was er selbst für einer sei? „Bei mir ist es die Art, wie ich Fußball spiele.“ Er versuche voranzugehen, indem er viele Zweikämpfe gewinne, so der Frankreich-Legionär. Am besten auch am 17. Juni gegen die Franzosen. Ob die Österreicher ernst genommen werden im Land des zweifachen Welt- und Europameisters? „Ein paar Leute lachen schon, aber die, die sich ein wenig mehr beschäftigen, wissen schon, dass es nicht leicht wird gegen uns.“

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