Vom Zimmer bis zum Fußballplatz gehen Österreichs Kicker eine Minute zu Fuß. Und es ist nicht zu übersehen, dass hier alles präpariert ist für die Mannschaft von Ralf Rangnick. Die beiden Rasenplätze sind eben wie ein Teppich und so kurz gemäht, dass der Ball wie eine Billardkugel rollt. „Wir mähen den Rasen auf 2,2 Zentimeter, das ist Standard in der Champions League“, sagt Christoph Dilly. Und während viele Klubs gleich mehrere Greenkeeper angestellt haben, legt hier der Hotelchef selbst Hand an. Sei es beim Mähen oder beim Markieren der Spielfelder.
„Der Fußball ist unsere Leidenschaft, sonst würden wir es auch gar nicht machen“, erklärt der Juniorchef. Denn von den kickenden Gästen lebt das Resort nicht. „Das macht vielleicht fünf Prozent des Umsatzes aus, wir sind ein Wellness- und Familienhotel“, sagt Christoph Dilly. Aber für rund zwei Sommermonate, in denen neben Österreichs Team auch namhafte Klubs zur Vorbereitung kommen, lege man sich aber gerne ins Zeug. Denn Werbung sei es allemal.
Hinter dem Tor steht ein Zelt, das Österreichs Kickern in den nächsten Tagen als Fitnessraum dient. 13 moderne Spinning-Bikes zum Aufwärmen vor und Ausradeln nach dem Training auf dem Rasen stehen hier. Dazu zwei Massagebänke für Behandlungen, jede Menge Gymnastikmatten und Kraft-Geräte, um die Muskeln zu stärken. Sportlerherz was willst du mehr?
Im Hotel steht Österreichs Kickern ein zusätzlicher Fitnessraum zur Verfügung, dazu ein exklusiver Wellness-Bereich. „Neu ist heuer eine Live-Cooking-Station im Speisesaal“, erzählt Christoph Dilly. Hier kann Teamkoch Fritz Grampelhuber seine Spezialitäten vor den Augen der Spieler zubereiten.
Neu ist auch eine Tribüne auf der Längsseite des Trainingsplatzes. Und die wurde am Donnerstag entsprechend eingeweiht. Rund 3.000 Fans waren gekommen, um das erste Training des ÖFB-Teams vor der EURO live zu verfolgen. Aus Oberösterreich ebenso wie aus Salzburg, Tirol, Niederösterreich und der Steiermark reisten sie an.
Und einmal mehr zeigt man sich beim Team auch bemüht, nichts dem Zufall zu überlassen. Unter die 3.000 Zaungäste am Donnerstag in Windischgarsten mischte sich auch ein bekanntes Gesicht aus der internationalen Sportszene. Jenes von Ralph Krueger.
Der 64-jährige Schweizer, der als Eishockey-Erfolgstrainer von VEU Feldkirch (Gewinn der EURO-League) 1998 populär geworden war und später das Schweizer Nationalteam bei zwölf Weltmeisterschaften und drei Olympischen Winterspielen coachte, wird von Ralf Rangnick konsultiert, um seine große Turniererfahrung einzubringen.
Krueger soll im Laufe der nächsten Wochen zumindest zwei Impulsvorträge beim ÖFB-Team halten. Auch das klingt nach Champions League. Wie der 2,2 Zentimeter kurze Rasen, auf dem trainiert wird.
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