ÖFB-Teamspieler: "Wir müssen kreativer sein und mehr Risiko nehmen"

Mehr Dynamik: Florian Kainz (re.) weiß, wie es besser werden kann
Die Mannschaft von Teamchef Ralf Rangnick sucht Lösungen gegen destruktive Gegner wie Andorra.

Am Tag nach dem 1:0-Sieg gegen Andorra wurde in Marbella trainiert und analysiert. Vor allem, warum es bis zur 87. Minute dauerte, ehe man den Abwehrriegel des Gegners knacken konnte. Spiele wie dieses blühen auch in der EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan oder Estland, wenngleich Teamchef Ralf Rangnick überzeugt ist, dass diese beiden Nationen Fußball spielen wollen. „Andorra wollte das nicht, sie haben schon in der ersten Hälfte auf Zeit gespielt.“ Er räumte aber auch ein, „dass wir nicht immer die richtigen Lösungen hatten. Ohne Dosenöffner ist es schwierig.“

Was Österreichs Team widerfuhr, ist kein rot-weiß-rotes Phänomen, schlag’ nach bei Deutschland, das gegen den Oman erst knapp vor Schluss das Goldtor erzielte. Was benötigt es also, um so einen passiven Gegner in die Knie zu zwingen wie beispielsweise einst beim 6:0 gegen Lettland in Salzburg unter Teamchef Franco Foda? Eine Spurensuche.

Zielstrebiger

Bologna-Verteidiger Stefan Posch sagt: „Man hat klar gesehen, wo wir uns verbessern müssen. In der Chancenverwertung, wir müssen konsequenter und zielstrebiger spielen, mehr in die Tiefe gehen.“ Der Innenverteidiger geht verbal noch einen Schritt weiter und fordert: „Wir müssen kreativer werden und mehr Risiko nehmen in der Offensive. Trotzdem hatten wir 22 Torschüsse und einige Großchancen.“ Die Kaltschnäuzigkeit habe gefehlt.

Posch selbst löste sich immer wieder aus der Dreierkette und schaltete sich offensiv ein. „Wir haben das gebraucht, dass wir uns von hinten einschalten, um Überzahl zu schaffen.“

Frage der Geduld

Florian Kainz könnte aufgrund seiner Technik und Dynamik die nötigen Lösungen finden. „Ein paar Situationen hätten wir besser ausspielen müssen. Die Positionen müssen gehalten werden, andererseits muss man Dynamik reinbringen. Dann ist es wichtig, Positionen zu wechseln.“ Für den Köln-Legionär ist in solch einem Spiel vor allem Geduld eine Tugend. „Es ist wichtig, dass man sich nicht vom Gedanken treiben lässt, unbedingt ein Tor zu machen. Wenn wir die Torchancen nutzen, fällt das Ergebnis höher aus und es ist nicht alles so negativ, wie es jetzt dargestellt wird.“ Seine Analyse fällt nicht negativ aus: „Ich sehe es nicht so gravierend, verstehe aber, dass es von außen so wahrgenommen wird.“

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