Feinschliff für die EURO: Der WM-Achtelfinalist Slowakei im Fokus
David Alaba im letzten Vorbereitungsspiel gegen die Slowakei
Von Patrick Resch
Am Samstag (18:00 Uhr/live auf ORF1) steht für das österreichische Nationalteam das erste von vier Testspielen im Zuge der Vorbereitung auf die Europameisterschaft im Sommer in Deutschland auf dem Programm. Dabei gastieren die Österreicher in der Slowakei, treffen in Bratislava auf die aktuelle Nr. 48 der FIFA-Weltrangliste. Damit liegt die Slowakei 23 Positionen hinter dem ÖFB-Team.
In einem Pflichtspiel traf die ÖFB-Auswahl dabei noch nie auf die Slowakei. Alle bisherigen fünf Begegnungen waren Testspiele. Die Bilanz ist mit einem Sieg, einer Niederlage sowie drei Unentschieden ausgeglichen. Zuletzt traf man in der Vorbereitung auf die EURO 2016 aufeinander, damals endete das Spiel 0:0.
Der EM-Teilnehmer präsentierte sich zuletzt gut in Form, holte aus den letzten zehn Spielen ganze sieben Siege. Dem gegenüber stehen nur zwei Niederlagen, beide Male war Portugal der Gegner.
Den größten Erfolg feierte das Nationalteam der Slowakei bei der ersten und bislang einzigen Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Bei der WM 2010 in Südafrika stiegen die Slowaken nach dem Sieg am letzten Spieltag der Gruppenphase gegen Italien (3:2) ins Achtelfinale auf. Dort war allerdings Endstation, man verlor knapp mit 2:1 gegen den späteren Vize-Weltmeister Niederlande.
Im August 2015 erreichte die slowakische Nationalmannschaft mit dem 14. Platz in der Weltrangliste die bislang höchste Platzierung.
Teamchef und Vereinstrainer zugleich
Der Cheftrainer der slowakischen Nationalmannschaft, Francesco Calzona, hält zurzeit die seltene Kombination einer Doppelfunktion aus Nationalteamtrainer und Vereinstrainer inne. Seit Juli 2022 Trainer der Slowakei übernahm Calzona im Februar den Trainerposten des italienischen Top-Klubs SSC Napoli, für den er bereits zuvor einige Jahre als Techniktrainer aktiv war.
Vorgeschlagen beim slowakischen Verband wurde der 55-jährige Italiener vom aktuellen Teammanager der Slowakei, Marek Hamsik. Der Rekordspieler (138 Spiele) beendete vergangenen Sommer seine aktive Karriere und kennt Calzona von der gemeinsamen Zeit bei Napoli bestens.
Calzonas Vertrag bei der Slowakei läuft bis Ende 2025, seine Doppelfunktion muss er im Sommer vor der EM aufgeben.
Ex-Rapid-Goalie als Torwarttrainer
Im slowakischen Trainerteam wird er vom Ex-Rapidler Jan Novota unterstützt. Novota hütete von 2011 bis 2017 insgesamt 134-mal das Tor der Hütteldorfer. Jetzt ist er als Towarttrainer bei der slowakischen Nationalmannschaft tätig und coacht dort unter anderem Newcastle-Torwart Martin Dubravka. Für Calzona zählt der England-Legionär neben Feyenoord-Profi David Hancko und Napoli-Mittelfeldmann Stanislav Lobotka zu den Säulen des Teams.
Bangen um den Kapitän
Die vermutlich größte Säule des Teams ist aktuell verletzt. Kapitän und Topstar Milan Skriniar unterzog sich Anfang Jänner einer Operation am linken Knöchel. Ein Comeback für seinen Verein Paris Saint Germain noch vor Saisonende scheint jedoch möglich. Teamchef Calzona hofft auf einen fitten Skriniar im Sommer: „Wir brauchen ihn bei der EM in bester Verfassung.“ Neben Skriniar fehlt dem Italiener für das Duell mit der ÖFB-Auswahl auch Mittelfeldmann Matus Bero vom VFL Bochum.
Mögliches Wiedersehen im Achtelfinale
Mit dem zweiten Platz in der EM-Quali-Gruppe hinter Portugal qualifizierte sich die Mannschaft von Calzona zum zweiten Mal hintereinander (zum dritten Mal insgesamt) für eine Europameisterschaft. Bei der Endrunde trifft der WM-Achtelfinalist von 2010 in der Gruppenphase auf Belgien, Rumänien sowie einen Play-off-Sieger.
Beenden sowohl Österreich als auch die Slowakei ihre Gruppe auf Rang zwei, wäre der Testspiel-Kontrahent am 1. Juli in Düsseldorf auch Gegner im EM-Achtelfinale.
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