Das EM-Quartier der ÖFB-Stars: Ein Schloss für ein Sommermärchen

Österreichische Fußballspieler feiern während eines Qualifikationsspiels zur UEFA Euro 2024.
Der ÖFB hat sich bei der Quartiersuche für die EM in Deutschland nichts gefallen lassen. Nun ist ein echter Coup gelungen.

Mit wie viel Selbstvertrauen die österreichische Nationalmannschaft mittlerweile ans Werk geht, ist nicht erst seit dem jüngsten 2:0-Sieg gegen die Deutschen am 21. November bekannt. Das neue Mindset, das sich in den letzten Jahren durch das Werken von Ralf Rangnick verstärkt hat, ist längst auch beim Management rund um das A-Nationalteam angekommen.

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Der jüngste Beweis dafür ist Vorgehensweise des ÖFB rund um die Quartiersuche für die EM 2024 in Deutschland. Vieles hat längst auf das „Weimarerland“ in Blankenhain in der Nähe von Erfurt im Osten Deutschlands hingedeutet. 

Tatsächlich war man sich mit dem Luxusresort auch bereits einig. Allerdings: Als das Management des Hotels plötzlich auf Zeit spielen wollte, weil die Verbände aus England und Frankreich Interesse bekundet hatten, machte der ÖFB einen Rückzieher.

Keine zweite Wahl

Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe und in diesem Fall in der Verantwortung, hatte genauso wenig Lust darauf, die zweite Wahl zu sein, wie Rangnick. Das Duo spielt seit Beginn der Teamchef-Ära des 65-Jährigen immer wieder einen funktionierenden Doppelpass, wenn es darum geht, die besten Bedingungen für Österreichs Team bereitzustellen. So auch am Samstagabend nach der EM-Auslosung, wo der ÖFB, offenbar richtig gut vorbereitet, schnell Nägel mit Köpfen gemacht hat.

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Ronald Koeman und Ralf Rangnick mit der Trophäe der UEFA Euro 2024 Final Draw.

Die Absage des ÖFB in Richtung „Weimarerland“ war dem Vernehmen nach auch deshalb kein Problem für den Fußball-Bund, weil man in Person von Mario Margreiter längst auch Alternativen parat hatte. Der Teammanager des Männer-Nationalteams hat bei der Besichtigung mehrerer Locations nichts dem Zufall überlassen. Geworden ist es KURIER-Informationen zufolge schließlich ein Volltreffer: Das ÖFB-Team wird während der EURO in jenem Quartier zu Hause sein, das bei der WM 2006 für die Deutschen die Basis für das Sommermärchen mit Platz drei wurde.

David Alaba und Co. werden im Schlosshotel Berlin im Nobelviertel Grunewald ihre Zimmer beziehen. Das mehrfach ausgezeichnete Hotel bietet exklusiv Fünf-Sterne-Luxus innerhalb von über 100 Jahre alten Mauern und einer Inneneinrichtung von Karl Lagerfeld. „Das kann ich nicht bestätigen und ist ein heikles Thema, weil es um letzte Vertragsdetails geht. Wir wollen unser EM-Quartier aber zeitnah bekannt geben“, sagt Bernhard Neuhold.

In 20 Minuten zum Spiel

Was das Luxushotel vor allem bietet nach der Auslosung am Samstag: Kurze Wege zu zwei von drei Gruppenspielen. Die Österreicher spielen in der Vorrunde zweimal in Berlin. Am 21. Juni trifft das ÖFB-Team in der Hauptstadt auf den Play-off-Sieger, der Polen heißen könnte. Vier Tage später geht es gegen die Niederlande ebenfalls in Berlin zur Sache. Weniger als sieben Kilometer und 20 Minuten Busfahrt sind es vom „Schlosshotel Berlin“ zum Olympiastadion. In zwei von drei Gruppenspielen müssen die Österreicher also nicht einmal ins Flugzeug steigen.

Darüber hinaus hat man bereits den Fahrplan für die EM-Vorbereitung fixiert. Im März wird das Team nach einem Trainingslager in Spanien in der Slowakei testen (23.3.). Drei Tage später geht es in Wien gegen die Türkei. Im Juni wird man nach einem Trainingslager in Windischgarsten in Wien auf Serbien (4.6.), vier Tage später auswärts auf die Schweiz treffen.

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