Horrorlos für Österreich? Marc Janko über die EM-Chancen des ÖFB-Teams

Im ersten Moment empfand ich die EURO-Gruppe von Österreich als Horrorlos mit Frankreich aus Topf 1 und der Niederlande aus Topf 3. Viel schlimmere Gegner hätte man nicht bekommen können. Eine Nacht an Schlaf kann aber durchaus die Einschätzung verändern, nicht zuletzt heißt es ja im Volksmund: Schlaf’ einmal drüber!

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Und ich muss gestehen, auf den zweiten Blick sind durchaus positive Dinge an dieser interessanten, spannenden und natürlich schweren Gruppe erkennbar. Österreich hat sich gegen vermeintlich stärkere Gegner in der jüngeren Vergangenheit immer leichter getan als gegen Teams, wo man selbst das Spiel machen muss, wo man sich klar in der Favoritenrolle befindet. So komisch es vielleicht klingen mag, aber die Ausgangslage ist nicht so schlecht, weil auch die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit vielleicht nicht so hoch ist.

Überraschen

Das hat natürlich Einfluss auf die Drucksituation für die Spieler. Es wäre wohl vermessen und weit gefehlt von einer dankbaren Gruppe diesbezüglich zu sprechen, aber im Prinzip gibt es viel Raum, um positiv zu überraschen. Gelingt bei diesen Gegnern der Aufstieg ins Achtelfinale, dann ist gefühlt ohnehin Ausnahmezustand in Österreich. Schafft man das Weiterkommen nicht, dann kann jeder Fan auf die schweren Gegner verweisen.

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Österreich kennt die aktuelle französische Mannschaft aus der Nations League, das 1:1 von Wien war sehenswert. Die Niederlande ist auch nicht unbekannt, bei der EURO 2021 hatten wir in Amsterdam letztlich keine Chance. Das betrachte ich allerdings relativ, da Österreich auch ein Stück weiter ist als noch 2021. Und die Oranjes haben sich mit viel Mühe für die aktuelle Endrunde qualifiziert, vor allem in der Offensive verfügen sie derzeit nicht über jene Weltklasse, die sie in der Vergangenheit immer wieder ausgezeichnet hat.

Ruf erarbeitet

Ich habe einige Qualifikationsspiele der Niederlande gesehen und glaube daher, dass es sich für das ÖFB-Team durchaus um eine machbare Aufgabe handelt. Vor allem mit der Art und Weise, wie unser Team agiert, könnte man die Niederlande vor Probleme stellen. Frankreichs Teamchef Didier Deschamps hat nach der Auslosung zu Protokoll gegeben, dass es alles andere als leicht ist, gegen Österreich zu spielen. Diesen Ruf haben sich Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler hart erarbeitet.

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Die Gruppe ist nun bekannt, jetzt gilt es die Euphorie in das nächste Jahr mitzunehmen, weil die Vorbereitung auf das Turnier extrem wichtig sein wird. Jeder einzelne Spieler braucht seinen Rhythmus, Verletzungen und Ausfälle dürfen wir uns bei diesen Gegnern nicht erlauben. Aus eigener schmerzvoller Erfahrung weiß ich, wie wichtig Fitness, Rhythmus und Selbstvertrauen vor einem Turnier sind.