13 Millionen US Dollar (12 Mio. Euro) hat sich der Sender laut dem britischen Magazin Sport Business Media die Spiele kosten lassen. Für die jüngste WM in Katar hat der ORF dem Vernehmen nach rund 10 Millionen Euro gezahlt. Beim Paket für 2026 inkludiert sind alle 104 Spiele der WM in Kanada, Mexiko und den USA.
ServusTV war demzufolge nicht dazu bereit, für die Spiele in Mittel- und Nordamerika mitzubieten. Vielleicht, weil sich Österreichs Team bereits seit 1998 nicht mehr für eine Weltmeisterschaft qualifizieren konnte und die Chance auf eine Teilnahme in zweieinhalb Jahren nicht annähernd so groß ist, wie bei der bevorstehenden Europameisterschaft in Deutschland.
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Dass man diesmal nicht mitbieten konnte, lag womöglich aber auch an der Groß-Investition im Rahmen der EM 2024. Denn bei der EURO muss man für die Übertragungsrechte deutlich tiefer in die Tasche greifen, als bei der Weltmeisterschaft. Zwischen 20 und 24 Millionen Euro soll ServusTV für die Exklusivrechte am Turnier in Deutschland hingeblättert haben. Auch die Rechte für die EURO 2028 liegen schon bei ServusTV. Dass die WM-Spiele in Übersee für europäische Broadcaster deutlich günstiger zu haben sind, dürfte auch auf die Anstoßzeiten inklusive Zeitverschiebung zurückzuführen sein. Bei Spielen um 2 Uhr Nachts lässt sich kaum Reichweite generieren.
Fakt ist: FIFA und UEFA haben durch das Wettbieten zwischen ServusTV und ORF in Österreich in den letzten Jahren profitiert. Um die ohnehin schon horrenden Ausgaben für Übertragungsrechte nicht noch zusätzlich in die Höhe zu katapultieren, dürften sich die beiden Sender nun wieder einmal an einen gemeinsamen Tisch setzen.
Das muss man auch, nach der Auslosung des Turniers am vergangenen Samstag. Denn der ORF hat als Sublizenz-Nehmer bereits 20 EM-Spiele von ServusTV übernommen. Nach der Auslosung geht es nun in den Gesprächen zwischen den beiden Sendern nicht nur darum, welche 20 Partien das sind, sondern auch, ob nicht vielleicht doch noch eine Österreich-Partie dabei ist.
Dem Vernehmen nach könnte sich der ORF, wenn es Generaldirektor Roland Weissmann ein Anliegen sein sollte, etwa für die zweite Partie der Österreicher am 21. Juni gegen den Sieger des Play-offs (möglicherweise Polen) bemühen. Im Gegenzug dazu könnte der ORF Spiele der WM 2026 an ServusTV abgeben. Ein gutes Argument.
Neu wäre ein Deal wie dieser jedenfalls nicht. Bereits bei der Wüsten-WM in Katar hat der ORF 25 von 64 Partien an ServusTV abgetreten. Dass der Wettbewerb um die Übertragungen in Österreich nicht noch größer wird, haben die beiden Sender der aktuell geltenden Gesetzeslage zu verdanken. Demnach müssen Spiele von öffentlichem Interesse, wie das Eröffnungsspiel, das Finale und alle Partien der österreichischen Nationalmannschaft, im Free-TV gezeigt werden. Pay-TV-Sender wie Sky und CANAL+, das ab kommender Saison Champions-League-Spiele in Österreich überträgt, können bei Europa- und Weltmeisterschaften daher nicht mitbieten.
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