Marc Janko über das ÖFB-Team: Zuversicht, aber kein Übermut

Ich bin grundsätzlich kein Freund von Freundschaftsspielen, weil sie nur bedingt aussagekräftig sind. Dennoch kann man aus dem 2:0 von Österreich über Deutschland einiges herauslesen. Die Deutschen haben das Spiel absolut ernst genommen, aber sie bringen derzeit keine Mannschaft auf das Feld, da liegt einiges im Argen. Teilweise wirkte die deutsche Auswahl wie eine satte Partie. Bei unserer Mannschaft hat man genau den gegenteiligen Eindruck. Sie spielen mit Stolz, alle hauen sich voll rein, womit sie die Fans begeistern und mitnehmen auf dieser Reise.

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Es war auch gut vom ÖFB, dass man im Vorfeld des Spiels mit Aktionen auf die Fans zugegangen ist. Man sucht die Nähe, weil man weiß, dass man die Fans braucht. Sie waren und sind immer ein Teil von uns.

Bodenhaftung

Wichtig ist, das Spiel und den Sieg richtig einzuordnen. Ich habe das Gefühl, dass den Spielern und dem Trainerteam dies auch gut gelingt. Es wird von Bescheidenheit gesprochen, man hat aus der Vergangenheit scheinbar gelernt. Ich erinnere mich zurück an die tolle Qualifikation für die EM 2016 – und dann an unser Abschneiden beim Turnier selbst. Zunächst war alles eitel Wonne, vor dem Turnier waren ein paar Spieler angeschlagen oder verletzt, wie ich auch beispielsweise. Daher verweist Teamchef Ralf Rangnick jetzt zu Recht darauf, dass man nicht zu viele Verletzte haben dürfe. Man muss hoffen, dass die wichtigen Spieler, die auch jetzt eine funktionierende Achse bilden, bei der EM gesund und fit sind. In den verbleibenden sieben Monaten bis dahin kann eben viel passieren.

In diesem Jahr gab es nur eine Niederlage, gegen Belgien, auch weil viele Spieler gefehlt haben. Das kann einen positiv stimmen, ohne dass wieder gesagt wird: Wir werden Europameister. Zuversicht ist angebracht, Übermut nicht.

Getrost kann man mittlerweile behaupten: Da muss uns erst einmal eine Mannschaft schlagen.