ÖFB-Spieler in der Einzelkritik: Viel Weltklasse gegen Deutschland

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Österreichs Teamspieler waren beim 2:0 gegen Deutschland nicht nur das bessere Team – auch als Individualisten bestach das Team und zeigte EM-Reife. Die Einzelkritik.

Es war ein überzeugender Auftritt der Österreicher am Dienstag beim 2:0-Sieg im Testspiel im Wiener Prater über den vierfachen Weltmeister Deutschland. Wie der KURIER die ÖFB-Spieler einzeln beurteilt hat nach dem Schulnoten-System, lesen Sie hier:

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Alexander Schlager, Gut

So einen ruhigen Abend gegen eine deutsche Mannschaft erlebt man als Tormann selten. Erst nach einer halben Stunde musste Österreichs Nummer eins mit den Händen eingreifen und strahlte beim Schuss von Sané Sicherheit aus. Bestach als zusätzlicher Feldspieler durch sein starkes Passspiel.

Stefan Posch, Sehr Gut

Hatte die rechte Seite im Griff, egal ob gegen Gnabry oder Havertz. Legte mit seinem Ballgewinn den Grundstein zur Führung, ließ bis zum Schluss nichts anbrennen und fiel auch durch einen schönen Weitschuss auf.

Philipp Lienhart, Sehr Gut

Der Freiburger hat sich den Platz neben Alaba erkämpft und wird ihn wohl bis zur EURO nicht mehr hergeben. Ideale Abstimmung mit dem Kapitän im Zentrum, hellwach und stark im Stellungsspiel. Auch mit dem Ball am Fuß tadellos.

David Alaba, Sehr Gut

Eine Weltklasse-Leistung des Kapitäns, der immer die richtige Entscheidung traf, vor allem im Vorwärts-Verteidigen mit starkem Stellungsspiel und Timing gewann er viele wichtige Bälle und versuchte sofort, Akzente zu setzen. Viele Pässe des Real-Stars in die Tiefe kamen mustergültig an, auch jener, auf Gregoritsch vor dem 2:0.

David Alaba ist schneller als Serge Gnabry

David Alaba überragte in nahezu allen Belangen

Philipp Mwene, Gut

Der Überraschungsmann in der Startelf bewies zum wiederholten Mal, dass er auch mit starkem rechten Fuß links verteidigen und sich sogar offensiv gewinnbringend einsetzen kann. Ließ sich nach einem schmutzigen Foul von Sané nichts gefallen, stellte den Bayern-Star zur Rede und provozierte dessen Ausschluss.

Nicolas Seiwald, Sehr Gut

Startete mit einer starken Balleroberung, die zur ersten Chance durch Baumgartner führte. Hatte großen Anteil am Führungstreffer durch seinen schnellen langen Ball auf Gregoritsch und wurde mit Fortdauer der Partie am Ball immer präsenter.

Xaver Schlager, Sehr Gut

Der Mittelfeld-Terrier verbiss sich in jedes deutsche Wadl und hatte im Zentrum wie gewohnt viele muntere Momente. Bestach als Retter in der Not bei einem  Konter (67.) und im Ballbesitz mit guter Übersicht.

Konrad Laimer, Gut

Brauchte ein wenig, um ins Spiel zu finden und traf nicht immer die ideale Entscheidung, auch, als er zu Beginn besser geschossen hätte, als auf Gregoritsch zu passen. In Summe aber eine routinierte Vorstellung.

Marcel Sabitzer, Sehr Gut

War zunächst vor allem im Spiel gegen den Ball gefragt und hatte mit der Kugel am Fuß lange Zeit keine Momente. Allerdings: Die erste Aktion war ein Volltreffer. Sehenswert, wie er Tah narrte und zentimetergenau ins Eck traf. Nach der Pause kam er etwas mehr zur Geltung und überzeugte vor allem durch seine Ruhe in Ballbesitz.

Christoph Baumgartner, Sehr Gut

Ging von der ersten Minute an vorbildlich voran und presste ganz vorne jeden Deutschen an. Im Spiel mit Ball agierte er meist eine Spur hinter Gregoritsch und war im Raum vor der  Abwehr wie gewohnt brandgefährlich. Einziger Schönheitsfehler, dass er  nach der Pause im Konter den Ball nicht zu Laimer brachte. Umso schöner sein Tor zum 2:0 nach perfektem Lauf in die Tiefe und herrlichem Lupfer.

Michael Gregoritsch, Sehr Gut

Hatte nach elf Minuten nach dem Freistoß-Lupfer von Alaba eine gute Chance, die schwer zu verarbeiten war. Bei seiner zweiten nach herrlichem Steilpass von Posch kann man das nicht behaupten – der sollte drin sein. Verdient die Höchstnote, obwohl er auch seine dritte Chance nach der Pause nicht nützte. Warum? Weil er zeigte, dass man einen Stürmer nicht immer nur an Toren messen muss. War stets im Spiel und legte vor der Führung per Kopf sehenswert auf Baumgartner ab.  

Zu kurz eingesetzt: Max Wöber, Sasa Kalajdzic, Romano Schmid, Max Entrup, Kevin Danso, Matthias Seidl.

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