Koller vertraut den Teilzeitarbeitern
Nein, es handelt sich nicht um einen logischen Sponsor des ÖFB. Für die nächsten zwei Jahre spielt man den Doppelpass mit der Altstoff Recycling Austria AG (ARA), die quer durchs Land 1,5 Millionen Mülltonnen aufgestellt hat. Nein, das österreichische Team spielt weder einen Mist, noch werden die Spieler wiederverwertet, sollten in den kommenden zwei WM-Qualifikationsspielen gegen die Färöer am Freitag in Wien und gegen Irland am kommenden Dienstag in Dublin nicht sechs Punkte eingefahren werden.
Seit dem letzten Treffen im Jahr 2009 in Graz, das Österreich mit 3:1 für sich entschieden hat, haben sich die Färöer weiterentwickelt: Sie weisen mittlerweile acht Legionäre auf. „Der Fußball hat auch bei ihnen nicht haltgemacht, die Fortschritte sind deutlich zu sehen“, würdigt Koller den Gegner, um dennoch anzumerken: „Wir schauen aber in erster Linie auf uns.“
Spielwiese
Und da hat der Schweizer derzeit viel zu begutachten, fehlt doch einigen seiner Schützlingen wie Pogatetz, Prödl, Fuchs, Janko oder mit Abstrichen auch Arnautovic bei ihren Vereinen die Spielpraxis. Dennoch deutet vieles in den Koller’schen Aussagen darauf hin, dass die Teilzeitarbeiter im Team – zumindest am Freitag – einen Fulltimejob erhalten. „Natürlich ist es ein Problem, wenn sie länger nicht zum Einsatz kommen. Umgekehrt haben sie aber das Fußballspielen nicht verlernt.“ Das Nationalteam als Spielwiese.
Kein Wunder, dass sich die meisten Kicker über den Abstecher zum Team freuen. Selbst Zlatko Junuzovic, der in Bremen ein Fixstarter ist, sich aber mit Werder in einer sportlichen Krise befindet. „Momentan ist es nicht lustig, der Druck wird immer größer. Daher ist es schön, wieder einmal zwischendurch in Wien zu sein.“
Spiel & Spaß
Über die Aufstellung lässt Koller noch nichts aus, auch nicht, wer von den drei Kandidaten das Tor hüten wird. „Wir wollen in dieser Woche im Training ein Gefühl dafür bekommen.“ Das Gefühl kann in Richtung Austria-Goalie Heinz Lindner gehen. Dafür verrät der Chef mehr über die Marschroute, die er seinem Team vorgibt: „Wir müssen das Zepter in die Hand nehmen, den Druck hoch halten, den Gegner in die Defensive pressen.“ Vorhaben, die man zuletzt gegen Wales nicht ausreichend umgesetzt hat.
Geduldsspiel
Für den Deutschland-Legionär ist es auch kein Problem, die irische Aufgabe am nächsten Dienstag vorerst mental völlig auszublenden. „Ich konzentriere mich ja beim Team auch nicht auf Schalke. Daher ist der Fokus zunächst auch auf die Färöer gerichtet. Danach beschäftigen wir uns mit Irland.“
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