Keine EM für die ÖFB-Frauen: Österreich schaut wieder in die Röhre

Keine EM für Österreichs Frauen
Zweimal 0:1 – das Team von Irene Fuhrmann scheiterte in den Play-offs an Polen. Nach der WM fehlt Österreich nun auch bei der EM 2025.

Kein Tor, kein Sieg, keine EM-Teilnahme. Nach dem 0:1 aus dem Hinspiel verlor Österreichs Frauenteam am Dienstagabend in Wien ebenfalls 0:1 gegen Polen. Das bedeutet, dass das von Irene Fuhrmann betreute Team das zweite große Turnier in Folge vor dem Fernseher mitverfolgen muss. Nach der vergeigten Qualifikation in den WM-Play-offs gegen Schottland scheiterte man nun in den EM-Play-offs an Polen.

„Wenn man in zwei Spielen kein Tor erzielt, hat man es nicht verdient“,  sagt Fuhrmann. 

Nicht nur sportlich enttäuschend, sondern ein weiterer Dämpfer für die Euphorie, die rund um das Team noch bei der EM im Sommer 2022 geherrscht hatte. Nach dem personellen Umbau aufgrund von Rücktritten routinierter Spielerinnen stagniert die Entwicklung des österreichischen Teams, was sich nun auch in Ergebnissen schmerzlich bemerkbar macht.

Rund 3.200 Zuschauer drückten der österreichischen Mannschaft vor Ort im Viola Park die Daumen und sie wussten alle, worum es ging. „Es ist ein All-in-Spiel, es geht um alles oder nichts“, stellte auch Teamchefin Irene Fuhrmann klar.

Kampf und Krampf

Ihr Team legte auch gleich engagiert und kämpferisch in den schwarzen Jubiläumsdressen los und verbuchte schon nach wenigen Minuten die erste Halbchance. Gefährlicher wurden in Folge allerdings die Polinnen, die bei ihren zwölf Duellen mit Österreich in der Vergangenheit stets getroffen hatten. Es sollte auch beim 13. Anlauf so bleiben.

Die österreichische Abwehr leistete Hilfestellung, weil sie immer wieder fehlerhaft agierte. Einen Schuss von Padilla wehrte Torfrau Zinsberger mit dem Fuß ab, der Nachschuss landete im Außennetz (7.). Durchatmen. Österreich gewann viele Zweikämpfe und verbuchte auch mehr Ballbesitz, wurde lange Zeit aber kaum gefährlich. Campbell rackerte an vorderster Front, Hanshaw baute über die linke Seite immer wieder das Spiel auf. Knapp vor der Pause wurde es auf beiden Seiten unterhaltsam. Zunächst hatte Polens Stürmerstar Pajor vom FC Barcelona mit einem Drehschuss eine Topchance, verzog aber knapp.

Österreich zeigte sich nicht geschockt und setzte zur besten Phase mit endlich guten Möglichkeiten an. Hanshaw und Purtscheller verfehlten mit schönen Schüssen nur knapp das Ziel, einmal wurde ein Versuch von Campbell in letzter Zeit geblockt. Bitter für die Fuhrmann-Elf: Dunst verletzte sich am Knie und musste ausgewechselt werden.

Zeitfaktor

Nach der Pause gesellte sich zu den Polinnen noch ein weiterer Gegner hinzu: Die Zeit, die Österreich allmählich davon lief. Das Bemühen war der Mannschaft nicht abzusprechen, aber die Mittel waren nicht tauglich. Purtscheller hatte die Möglichkeit zur Führung, ihr Schuss pfiff am langen Eck vorbei. Die finale Drangphase brachte nichts Zählbares, Polen kam durch Pajor in der Nachspielzeit noch zum 1:0. Polen qualifizierte sich erstmals für ein großes Turnier, bei Österreich herrschte Entsetzen. Tränen flossen auf beiden Seiten, die Gründe dafür konnten allerdings nicht unterschiedlicher sein.

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