Rapid-Trainer Klauß gegen SKN-Coach Semlic: Das Duell der Klassenbesten
Für Robert Klauß ist es das erste Cupspiel mit Rapid. Für Philipp Semlic ist es sogar die erste Partie mit dem SKN. Und höchstwahrscheinlich ist das Cupviertelfinale Rapid – St. Pölten am Sonntag ab 18.10 Uhr (ORF 1 live) das erste Duell dieser Art: Es treffen zwei Jahrgangsbeste ihrer jeweiligen Trainerausbildung aufeinander.
Robert Klauß war 2018 mit 33 Jahren die Nr. 1 in Deutschland (mit einem Notendurchschnitt von 1,0 ging das auch gar nichts anders) und ahnte bereits damals: „Das wird mich wohl mein Trainerleben lang begleiten.“
Philipp Semlic, 40, hat die Ausbildung in Österreich im Herbst als Bester abgeschlossen – nach dem freiwilligen Abschied von Lafnitz und vor dem Engagement in St. Pölten. Sie verbindet, dass sie die Auszeichnung nicht offensiv vor sich hertragen.
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Der KURIER erläutert bemerkenswerte Parallelen vor dem ungleichen Cupduell des Favoriten aus Hütteldorf mit dem Zweitligisten.
Beide Trainer sprechen vor allem über „Räume, die sie bespielen wollen“ und nicht über Systeme. Der Ballbesitz soll am liebsten in des Gegners Hälfte stattfinden.
Beide waren in ihrer Anfangszeit im Nachwuchs tätig. Klauß bei der U-19 von RB Leipzig, Semlic in der AKA Steiermark von Sturm. Was Klauß hingegen von fast allen unterscheidet, war seine Lehrtätigkeit an der Uni im Fach Fußball: „Das hat richtig Spaß gemacht.“
Ident ist die hohe Bedeutung ihrer Co-Trainer. Klauß nimmt sich im Training öfters zurück, um die Assistenten Kulovits (von Rapid II aufgestiegen), Seper (war bereits bei Barisic im Team) und Neuzugang Thomas Kraus in den Fokus zu rücken. „Tommy ist wie mein drittes und viertes Auge. Er spiegelt mir live wider, was ich auf dem Trainingsplatz gerade nicht sehen kann“, erklärt Klauß den Vorzug seines Landsmannes. Zusätzlich arbeitet Kraus mit Seper an den Offensivstandards.
Standard-Fokus
Die Standards – für 30 % der Tore von Top-Klubs gut – waren auch der Grund, warum Semlic alles versucht hat, um seinen Co Christoph Witamwas von der Austria-U-18 loszueisen. Der Burgenländer sagte schnell zu: „Ich sehe in St. Pölten riesiges Potenzial“. Semlic erklärt: „Ich habe Witi in der Ausbildung kennengelernt. Er ist ein Hackler und einer der besten in Österreich bei Standardsituationen.“
Einer der besten Standardschützen im Land ist Stefan Nutz, der nach dem Kreuzbandriss ausgerechnet gegen Ex-Klub Rapid sein Debüt für den SKN geben wird.
Semlic verzichtete übrigens trotz seiner Freundschaft zu Ex-Trainer Stephan Helm auf ein inhaltliches Gespräch mit dem Vorgänger. Dafür gab es mit jedem Kicker noch vor dem Trainingsauftakt ein persönliches Gespräch. Nachwuchsteamspieler Benedict Scharner war – ganz der Papa – am besten vorbereitet und präsentierte dem SKN-Trainer persönliche Aufzeichnungen.
Präzise vorbereitet werden auch die beiden Teams sein. Klauß wusste bereits im Jänner über die Semlic-Spielweise genau Bescheid. Der Steirer freute sich über den Rapid-Livestream bei den Testspielen und sagt: „Rapid hat noch die Grundordnung von Barisic. Aber sie wirken stabiler und noch variantenreicher.“
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