Eigentlich hätte der Eigenbauspieler langfristig über 2025 hinaus verlängern sollen, mit einem deutlichen Gehaltsplus und einem „Zuckerl“ für Management sowie Spieler: Bei einem späteren Verkauf hätte es eine satte Beteiligung an der Transfersumme gegeben.
Diese fällt jetzt nun logischerweise weg.
Und außerdem hat das Interesse von Genk-Rivale Gent den Preis deutlich hochgetrieben. Die Klubs befinden sich auf einem ähnlichen Niveau, setzen seit Jahren wesentlich größere Transferbeträge um als Rapid – nur bei der Attraktivität der Städte gibt es enorme Unterschiede. Einen historischen Stadtkern wie Gent hat das in einer früheren Bergbauregion liegende Genk nicht zu bieten.
Sattlberger wollte aber lieber nach Genk, weil sein Spielertyp bei Trainer Thorsten Fink besonders gefragt ist. Nachdem Gent über zwei Millionen geboten hatte, musste Genk nachlegen.
Fast 100 % der Transfergelder landen bei Rapid
Rapid kassiert – sofern der Medizincheck erfolgreich verläuft – alles in allem beinahe zweieinhalb Millionen Euro. Während die Ausbildungsentschädigung inkludiert ist, kommen die fünf Prozent Solidaritätsbeitrag obenauf.
Sattlberger wechselte bereits als 14-Jähriger nach Hütteldorf, deshalb gibt es für Ex-Klub Vienna nur einen kleinen Anteil.
Außerdem können die Wiener später bei Nikolas Sattlberger finanziell erneut finanziell profitieren.
Entscheidung über Nachfolger fällt später
Einen Nachfolger wollen die Hütteldorfer bewusst nicht sofort aussuchen. Es gibt mehrere Kandidaten aus dem In- und Ausland, eine Entscheidung wird laut KURIER-Informationen aber erst nach den Spielen gegen Trabzonspor fallen.
Sollte gegen die Türken der Aufstieg gelingen, ist eine europäische Gruppenphase fix. Das garantiert viele Millionen, aber auch englische Wochen bis Jahresende. Eine enorme Belastung für den Kader.
Sollte es gegen Trabzonspor und danach auch noch im Play-off zur Conference League schief gehen, wäre die Lage eine andere.
Sollten sich Moritz Oswald, Dennis Kaygin und Dominic Vincze so wie in den vergangenen Wochen weiterentwickeln, wären die nationalen Bewerbe wohl auch ohne externen Zukauf zu stemmen.
Abschied vom Ö-Topf während der Saison?
Ebenfalls offen ist, ob Rapid sich die ganze Saison an den Ö-Topf halten wird. Vergangene Saison wurden insgesamt rund 1,2 Millionen lukriert, abgerechnet wird nach jedem Saisondrittel.
Diese Saison würde der Betrag höchstwahrscheinlich geringer ausfallen, weil fünf bis sechs Legionäre als Stammspieler einzuplanen sind.
Als oberste Richtlinie gilt im Verein die Chance auf mehr sportlichen Erfolg bei gleichzeitiger Talenteförderung.
Mittlerweile nimmt nur noch die halbe Liga am Ö-Topf teil, angedachte Änderungen für die kommende Saison (mehr Bonus für eingesetzte ÖFB-Talente, dafür mehr als sechs erlaubte Legionäre im 18-Mann-Matchkader) werden auch von Sportvorstand Katzer unterstützt.
Die Kaderplanung bei Rapid schien also nur für drei Wochen erledigt. Es wird wieder spannend in Hütteldorf.
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