Nach Europa-League-Aus: Salzburg wurde der Stecker gezogen
Aus! Schluss! Vorbei! Bereits im Sechzehntelfinale der Europa League ist die internationale Saison für Salzburg zu Ende gegangen - und damit früher als in den beiden Jahren unter Ex-Trainer Marco Rose, der mit Salzburg das Semifinale (2018) und das Achtelfinale (2019) im kleineren europäischen Bewerb erreicht hatte.
Das 1:4 aus dem Hinspiel bei Eintracht Frankfurt war letztlich doch eine zu große Bürde. Auch die "beste Leistung im Frühjahr" (O-Ton Jesse Marsch) reichte schlussendlich nur zu einem 2:2-Remis. Die Salzburger sind also mit dem Gesamtscore von 3:6 gegen den Mittelständer aus der deutschen Bundesliga ausgeschieden.
Eine starke Anfangsphase hatte Marsch Hoffnung auf mehr gemacht: "Nach den ersten 20 Minuten habe ich daran geglaubt, dass wir es schaffen. Die ersten Minuten waren überragend, da haben meine Jungs alles reingeworfen, waren läuferisch stark und aggressiv. Da haben wir wieder unseren Fußball gezeigt. Schade, dass uns das zweite Tor nicht gelungen ist", meinte der Salzburger Trainer.
Und auch sein Gegenüber auf der Frankfurter Trainerbank, der Ex-Salzburg-Coach Adi Hütter befürchtete nach dem frühen Treffer seines ehemaligen Spielers Andreas Ulmer (10.) Schlimmes: "Das Spiel hat wie erwartet mit hohem Druck von Salzburg begonnen, sie waren dem 2:0 sehr nahe. Mit einem zweiten Tor wäre es für uns sehr unangenehm geworden, denn wir haben auch schwer Entlastung gefunden. Gott sei Dank haben wir mit dem 1:1 den Stecker gezogen."
Der Ausgleich durch den Portugiesen Andre Silva, der erstmals seit dem 23. November 2017, als er im Dress von AC Milan beim 5:1 über die Wiener Austria in Mailand zwei Mal traf, wieder im Europacup ein Tor erzielen konnte, nach genau einer halben Stunde war auch ein Stimmungskiller in der trotz der Verschiebung um einen Tag vollen Red-Bull-Arena. Und spätestens mit seinem Treffer zum 2:2 in der 83. Minute war klar, dass der Aufsteiger an diesem Abend nur Frankfurt heißen kann.
"In der zweiten Hälfte haben wir es viel besser gemacht, da hatte ich auch nicht mehr das Gefühl, dass wir in Rückstand geraten könnten, denn wir hätten das 2:1 machen müssen, haben aber die Konter leider nicht gut zu Ende gespielt.Wenn man beide Spiele hernimmt, sind wir der absolut verdiente Aufsteiger", meinte ein sichtlich zufriedener Hütter nach dem Spiel, das für ihn ein besonderes war: "Meine Familie, Freude und viele Bekannte waren hier. Vor der Paarung war es für mich sehr schwer abzuschätzen, ob wir weiterkommen können. So war es für mich eine sehr angenehme Rückkehr."
Die Salzburger Spieler waren mit der Leistung trotz des Ausscheidens zufrieden: "Das war eine deutliche Steigerung gegenüber zuletzt. Wir haben 100 Prozent gegeben. Es wäre auch alles möglich gewesen. Leider hat das bisschen Glück gefehlt. Am Schluss wurden wir ausgekontert", meinte der eingewechselte Neuzugang Noah Okafor, der sein Europacup-Debüt im Salzburger Dress gab.
Ähnlich war das Resumee von Andre Ramalho, der anders als im Hinspiel in der Startelf gestanden war: "Wir haben uns sehr gut präsentiert. Es wäre viel möglich gewesen, vor allem nach dem 1:0. Aber wenn wir an die heutige Leistung anschließen, werden wir in der Liga wieder ins Spiel kommen. Das war heute wieder unser Power-Fußball."
Die Salzburger sind wieder an der eigenen Defensivschwäche gescheitert. Wie schon gegen den LASK (2:3) und die Austria (2:2) reichten zwei erzielte Tore nicht für einen Sieg. Für eine Spitzenmannschaft bekommen die Salzburger einfach zu viele Gegentreffer. Warum es gegen die Frankfurter erneut viel zu viele Löcher in der Defensive gegeben hat, erklärt Marsch so: "In der zweiten Hälfte mussten wir viel Risiko nehmen, daher ist auch das zweite Gegentor passiert. Trotzdem muss die Mannschaft im Ganzen besser verteidigen."
Das wird sie auch am Montag müssen. Da steht das um ebenfalls einen Tag verschobene Bundesliga-Spiel in Altach auf dem Programm.
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