EM-Niederlage gegen Niederlande: Wo das ÖFB-Team etwas liegen ließ

EM-Niederlage gegen Niederlande: Wo das ÖFB-Team etwas liegen ließ
Franco Foda hat die sich bietenden Räume im EM-Duell mit den Niederlanden offenbar erkannt. Bespielt und genutzt wurden sie nicht.

Von einem mutigen ÖFB-Team, das letztlich ohne Chance war, hat nicht nur der KURIER am Tag nach dem 0:2 in Amsterdam geschrieben.

Die Frage, die man aber auch stellen muss, ist: Hat die Nationalmannschaft die richtigen Dinge gemacht, um zu gewinnen, bzw. ist sie für ein positives Ergebnis auch genügend Risiken eingegangen? Oder war es schlicht der Plan der Niederländer, Spielphasen an die Situation anzupassen?

Der 3:2-Sieg von Oranje gegen die Ukraine war sehr aufschlussreich. Ich sage: Mit den richtigen Erkenntnissen wäre gegen diesen individuell top besetzten Gegner mehr möglich gewesen. So gut die Niederländer auch sind, offenbarten sie doch auch Schwächen im Spiel gegen den Ball und nach Ballverlusten, aus denen Österreich kein Kapital schlagen konnte.

Nach ersten sehr intensiven 20 Minuten und dem Rückstand stellte sich für die Österreicher wieder einmal die Frage nach den richtigen Ansätzen im Spiel mit dem Ball. Auf dem Platz schien das die gleiche Idee wie gegen Nordmazedonien zu sein, nur hieß der Gegner diesmal Niederlande. Österreich schaffte es erneut nicht, die ersten Linien des Gegners schnell oder geordnet zu überspielen.

EM-Niederlage gegen Niederlande: Wo das ÖFB-Team etwas liegen ließ

Baumgartner und Gregoritsch lassen sich ins Mittelfeld fallen, der Zehner-Raum bleibt unbesetzt.

Man wollte, so Franco Foda nach dem Spiel, mit zwei Spielern im Zehner-Raum zwischen Abwehr- und Mittelfeldkette des Gegners agieren und offensivere Positionen besetzen, um besser die Tiefe zu attackieren. Gekommen ist wenig davon. Der Teamchef hat die sich bietenden Räume hinter den beiden Sechsern De Jong und De Roon erkannt, umgesetzt wurde seine Idee aber nicht.

Erster Schuss aufs Tor

Diese offensiven Räume wurden vernachlässigt, Sabitzer, Baumgartner und Gregoritsch waren nur in tieferen Positionen anspielbar, und Österreich kam wieder selten in den Strafraum. Der erste Schuss auf das Tor war ein Kopfball von Karim Onisiwo in der 84. Minute.

Durch schlechte Staffelung und die folgende suboptimale Ballzirkulation im Positionsspiel wurden Bälle leichtfertig verloren, was dem Gegner zu Gegenstößen verhalf.

Im Spiel gegen den Ball versuchte Österreich, die Niederlande zuzustellen bzw. manchmal auch früh zu pressen. Hier wechselten sich gute Momente mit gefährlichen ab, je nachdem, wie sich die Dreierkette des Gegners aufstellte und die Österreicher darauf reagieren konnten – oder nicht.

Die Weltklasse-Innenverteidiger spielten das ÖFB-Team immer wieder durch Pässe an die letzte Linie effektiv aus. Jedoch passierten hier den technisch starken Spielern Fehler, wodurch Österreich vielversprechende, aber erfolglose Konter starten konnte.

Unterm Strich bleibt der Eindruck, dass man in Amsterdam etwas liegen gelassen hat. Dieses Endspiel gegen die Ukraine hätte nicht sein müssen.

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