Suttner erinnert sich: „Der Andi war damals Innenverteidiger und immer ein verlässlicher Mitspieler. Er hat seinen Weg gemacht, Hut ab, was er über die Jahre geleistet hat.“ Andreas Ulmer ergänzt: „Ich erinnere mich noch gut, wir haben damals eine gute Saison gespielt und wenige Gegentore erhalten. Der Sutti hat dann seinen Weg bei der Austria gemacht, ich einen etwas anderen.“
Suttner zog es spät aber doch ins Ausland, er lernte die deutsche Bundesliga und die Premier League kennen. Ulmer blieb in Österreich und feierte mit Red Bull Salzburg mittlerweile zwölf Meistertitel. Absoluter Rekord. Suttner applaudiert verbal in Richtung Salzburg: „Das ist eine tolle Sache, dennoch beneide ich ihn nicht um die Meistertitel, denn Salzburg hat sie sich verdient. Ich bin niemandem etwas neidig, auch weil ich mit meiner Karriere zufrieden bin, wie sie verlaufen ist.“
Ulmer kann mit der fehlenden Erfahrung Ausland durchaus gut leben. „Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist. Ich habe auch andere Klubs in Österreich gesehen, in Salzburg dann viele verschiedene Trainer aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Ideen gehabt. Ich habe daher sehr viel Unterschiedliches mitgekriegt.“
Suttner (34) und Ulmer (36) verbindet die Rolle als Routinier in einer jungen Mannschaft. „Die Rolle fülle ich nicht nur auf dem Platz aus. Ich bin auch ein wenig der Persönlichkeitsberater“, meint Suttner, der parallel zum Fußball eine MBA-Sales-Ausbildung in der Harreither-Akademie macht und auf diesem Weg dem Fußballgeschäft in der zweiten Karriere erhalten bleiben möchte.
Während in seinem Profileben in absehbarer Zukunft der Schlusspfiff ertönen könnte, hat Ulmer noch nicht vor, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. „Ich möchte schon noch ein paar Jahre spielen. Erst wenn ich merke, dass es körperlich nicht mehr geht und ich keine Freude mehr habe, täglich zum Training zu gehen, werde ich es mir überlegen.“
Gemeinsam mit Alexander Grünwald ist Suttner einer der Letzten der alten Austria-Generation. Gemeinsam versuchen sie, die jungen Profis, die von den Young Violets in die erste Mannschaft aufgerückt sind, an ihrer Erfahrung teilhaben zu lassen.
Ulmer freut sich über so manche Weiterbildung in der Kabine. „Es ist interessant zu sehen, was bei den Jungen gerade Trend ist und über welche Themen gesprochen wird. Ich bin offen für andere Blickwinkel.“ Vor allem, was die sozialen Medien betrifft. „Die Kommunikation nach außen war zu meiner Zeit als Junger natürlich ganz anders. Heute gibt es keinen jungen Spieler mehr, der nicht auf Social Media ist.“
Während Markus Suttner versucht, mit der Austria sportlich in ruhigere Gewässer zu finden, genießt Andreas Ulmer die Bühne Champions League. Der Aufstieg in die K.-o.-Phase ist ein großes Ziel. „Wir stehen gut da, wir sind knapp dran. Für mich wäre das etwas Besonderes.“
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