Vor Feldhofers Duell mit Ex-Klub WAC: Corona-Sorgen bei Rapid Wien

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/20. RUNDE: SK PUNTIGAMER STURM GRAZ - SK RAPID WIEN
Rapid hat vor dem Spiel gegen den WAC mit Verletzungen und Corona-Ausfällen zu kämpfen: "Wir sind weit weg von einem Cluster."

Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Salzburg in der Vorwoche will Rapid im Heimspiel gegen den WAC am Sonntag wieder anschreiben. Sperren, Verletzungen und Corona-Ausfälle trübten vor dem Match der Bundesliga-Meistergruppe allerdings die Stimmung von Trainer Ferdinand Feldhofer. "Wir sind weit weg von einem Cluster", betonte Feldhofer zwar, die Personalsituation sei aber insgesamt "weit weg von entspannt". Erstmals in dieser Saison fehlt Offensivmotor Marco Grüll.

Wer wegen einer Coronavirus-Infektion passen muss, wollte Rapid am Freitag - auch aus taktischen Gründen - nicht verraten. "Es ist mehr als einer", meinte Feldhofer nur. Da von den unterschiedlich bedingten Ausfällen auch Akteure der zweiten Mannschaft betroffen sind bzw. Profis, die zwischen den beiden Teams pendeln, gab der Trainer zu: "Wir tun uns schwer, aktuell zweimal 18 Leute im Kader zu haben." Zwei Einsätze binnen drei Tagen für Spieler, die am Freitag in der 2. Liga beim GAK antraten, konnte der Chefcoach nicht ausschließen.

Gelb-Sperre von Grüll

Yusuf Demir und Filip Stojkovic seien fit und würden am Sonntag im Aufgebot stehen. Für Kelvin Arase werde es sich dagegen nicht ausgehen, da nach vollem Training wieder Probleme auftraten, Philipp Schobesberger plagen Muskelprobleme. Besonders schwer wiegt die Gelb-Sperre von Grüll, der bisher in jedem Pflichtspiel seit dem Sommer dabei war und meist einer der Besten im grün-weißen Trikot war.

"Wir werden ein bisschen improvisieren müssen. Wir werden eventuell taktisch auch wieder was Neues machen müssen, weil wir einfach nicht die Spieler zur Verfügung haben, um unseren Plan durchzuziehen", sagte Feldhofer, schickte aber voraus: "Wir werden trotzdem genug Spieler zur Verfügung haben und genug Spieler mit Qualität, die den WAC auch besiegen können."

Zufrieden gestimmt haben den Trainer zuletzt die Mentalität und taktische Aspekte beim 1:2 in Salzburg, wo das entscheidende Tor erst in der 94. Minute fiel. Der nächste Gegner Wolfsberg sei offensiv sehr flexibel und variabel. "Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Größtenteils ist das der Kader, den ich noch zusammenstellen durfte. Ich kenne natürlich die Mannschaft in- und auswendig", sagte Feldhofer, der von Winter 2019 bis März 2021 Trainer der "Wölfe" war.

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Viele bekannte Gesichter

Der Abschied verlief seinerzeit nicht freiwillig und bedingt harmonisch. Dem Ex-Innenverteidiger sei eine gestörte Beziehung zu Kapitän Michael Liendl zum Verhängnis geworden, wurde damals kolportiert. Nun kommt es zum ersten Wiedersehen mit dem Klub. "Ich freue mich, wieder viele bekannte Gesichter zu treffen. Ich habe eine sehr schöne Zeit gehabt in Wolfsberg, eine sehr erfolgreiche Zeit. Magische Momente waren da dabei. Ich denke, wir können uns alle in die Augen schauen, müssen jetzt aber nicht die besten Freunde sein", gab Feldhofer zu Protokoll.

Der WAC hat zuletzt in der Liga drei Niederlagen in Folge kassiert und ist im Cup-Halbfinale im Elfmeterschießen knapp an Salzburg gescheitert. "An der Chancenmenge ist es nicht gelegen. Aber durch die vielen Personalwechsel sind die Abläufe nicht so klar, dass wir noch mehr Druck hätten ausüben können", erklärte Trainer Robin Dutt, der in Wien unter anderem ohne die Stammkräfte Eliel Peretz (Muskelprobleme), Thorsten Röcher (krank) und Tai Baribo auskommen muss. Baribo wurde eine Wunde an der Achillessehne genäht, der Israeli werde noch 14 Tage ausfallen, sagte Dutt. "Wir werden praktisch nur Defensive auf der Ersatzbank haben."

Der Deutsche verwies angesichts der Lage aber auf seine langjährige Erfahrung, gerade auch mit solchen schwierigen Situationen. "Es ist so im Fußball, dass du mal mehr, mal weniger Verletzte hast. Damit musst du klar kommen, ich möchte gar nicht so viel über das reden." Wichtig sei in solchen Phasen das Vertrauen zum Team und in die vorhandene Qualität. Dass die Lavanttaler gegen Rapid gewinnen können, haben sie bewiesen: von den jüngsten drei Spielen gingen zwei an den WAC. Zuletzt gab es am 7. November 2021 im eigenen Stadion einen 4:1-Erfolg.

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