Wieder verletzt: Droht Schobesberger nach acht Rapid-Jahren das Aus?

Vergangene Zeiten: Philipp Schobesberger beim Torjubel für Rapid
Nach seinen fünf Einsätzen als Joker bei den Profis sollte am Sonntag die nächste Stufe genommen werden: 90 Minuten voller Einsatz für Rapid II gegen Liefering. Es wäre der erste Einsatz über die volle Distanz seit September 2019, also seit mehr als 30 Monaten gewesen.
Doch beim Abschlusstraining bekam Philipp Schobesberger Muskelschmerzen. Der Oberösterreicher wollte es nach dem an sich geglückten Comeback noch nicht wahrhaben, probierte Sonntagfrüh noch einmal eine Belastung – aber es ging nicht.
Schon wieder fehlt der Flügelstürmer der Hütteldorfer verletzt. „Es soll diesmal nicht so schlimm sein. Aber nach dem bisherigen Verlauf bei Schobis Pausen wollen wir keine Prognosen mehr abgeben“, sagt Ferdinand Feldhofer ernüchtert.

Der Rapid-Trainer hatte sich über die schon nicht mehr erwartete Kaderbereicherung gefreut, nun fehlt neben dem gesperrten Marco Grüll noch eine weitere Option am Flügel für das Heimspiel gegen den WAC am Sonntag (14.30 Uhr).
Emotionale Angelegenheit
„Die Sache mit Schobi geht mir nahe“, gesteht Zoran Barisic.
Der Rapid-Sportdirektor erklärt die Lage: „Ich habe Schobi 2014 zu Rapid geholt. Ich weiß um seine Verdienste für den Verein, wie viel er für seine Comeback-Versuche investiert hat, und ich weiß auch um sein Standing in der Mannschaft.“
Dieses war nach den Einwechslungen von Schobesberger zu sehen, als Grahovac und Stojkovic zum 28-Jährigen liefen, um dem Joker die Kapitänsschleife zu übergeben.

Aber die Hütteldorfer befinden sich bereits in der heißen Phase der Kaderplanung und müssen wissen, mit wem sie ernsthaft planen können.
Jetzt läuft Philipp Schobesberger die Zeit davon. Es gibt nur noch sieben Spiele in sechs Wochen, um doch noch Argumente für eine Vertragsverlängerung zu sammeln.
Teure Verlängerung
Ende 2017 hatte der damalige Sportchef Bickel mit großem (auch finanziellen) Einsatz eine Vertragsverlängerung über weitere vier Jahre geschafft. Der Publikumsliebling erhielt eine sechsstellige Extra-Prämie für seine Unterschrift und ist nun einer der letzten richtig teuren Spieler im Kader.

Die Bilanz seither ist mit nur noch sechs Toren und ähnlich vielen Rückschlägen ernüchternd. Die vielen schweren Verletzungen seit 2016 (Knochenödem, Hüft-OP, Knorpelschaden, Kreuzbandriss) haben Spuren hinterlassen.
Der einfache Teamspieler dürfte wohl nicht mehr „der alte Schobi“ werden. Aber es war heuer durchaus zu erahnen, dass er den Bundesliga-Verteidigern noch immer Probleme bereiten könnte – sofern er länger fit bleibt.
Schmerzhafte Frage
Bereits zum Saisonbeginn hatten Ärzte prognostiziert, dass Schobesberger bei höchster Belastung immer wieder Schmerzen bekommen könnte.
Wie lange werden die Rapidler noch zuwarten? Barisic sagt: „Wir haben noch nicht bei allen Spielern mit auslaufenden Verträgen entschieden, ob sie noch ein Verlängerungsangebot bekommen.“
Kitagawas Knie
Ein zweites aktuelles Sorgenkind ist Koya Kitagawa. Der Japaner klagt über Knieschmerzen, die in der vergangenen Woche nicht besser wurden.
Zurück im Training und wieder fit sind die drei Ausfälle vom Salzburg-Spiel: Filip Stojkovic, Yusuf Demir und Kelvin Arase konnten das volle, intensive Programm mitmachen.
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