Lustenau bleibt die Nummer eins, Altach rettet Remis gegen Ried

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA: WSG SWAROVSKI TIROL - SC AUSTRIA LUSTENAU
Die Vorarlberger bezwingen WSG Tirol mit 2:0 und führen die Qualifikationsgruppe weiter an. Ried verpasst den Sieg in Altach.

Austria Lustenau hat die Führung in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga auf vier Punkte ausgebaut. Die Vorarlberger siegten am Samstag beim ersten Verfolger WSG Tirol mit 2:0 (0:0). Das Kellerduell zwischen Altach (5.) und Ried (6.) endete 1:1 (0:0). Damit liegen die Vorarlberger weiter zwei Punkte vor dem Letzten aus Oberösterreich. Bereits am Freitag hatten sich der WAC (3.) und Hartberg (4.) 2:2 getrennt.

Am Sonntag greift Sturm Graz im Titelduell mit Salzburg nach der Tabellenführung. Die weiteren Meistergruppen-Partien lauten LASK - Rapid und Austria Wien - Austria Klagenfurt.

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Die dunkle Vidiwall im Tivolistadion hätte einem schon verdächtig vorkommen müssen. Als hätte die Technik absichtlich gestreikt bei diesem Westderby, weil es lange Zeit ohnehin kaum Szenen gab, die es wirklich verdient hätten, ein zweites Mal über die Anzeigetafel zu flimmern.

WSG TIROL - AUSTRIA LUSTENAU 0:2 (0:0)
Tore: 
0:1 (56., Elfmeter) Fridrikas, 0:2 (75.) Anderson.
Gelbe Karten: keine bzw. Anderson, Fridrikas.
WSG: Oswald - Ranacher (62. Rogelj), Bacher, Behounek, Schulz - Sulzbacher, Müller, Naschberger (63. Blume), Ertlthaler (69. Skrbo) - Sabitzer, Prica (62. Forst).
Lustenau: Schierl - Anderson, Adriel (46. Gmeiner), Hugonet (26. Maak), Grujcic, Guenouche - Fridrikas (79. Cheukoua), Surdanovic (70. Tiefenbach), Grabher, Diaby - Schmid (46. Türkmen).

Die spielentscheidende Aktion der Partie hätte sich dann sehr wohl eine genauere Betrachtung verdient. Nach einem Fehler von Ranacher liefen plötzlich fünf Lustenau-Spieler auf drei WSG-Verteidiger zu, Behounek stellte sich im Strafraum Guenouche in den Weg. Nach Ansicht der Tiroler war diese Defensivaktion ein klassischer Auflaufunfall, Referee Harkam entschied auf Elfmeter, den Fridrikas verwandelte (56.).

Der Führungstreffer der Gäste war ein Weckruf für dieses Derby, das in den ersten 45 Minuten einer Fehlerorgie glich. Schulz hatte den Ausgleich auf dem Kopf, Lustenau-Goalie Schierl drehte den Kopfball über die Latte.

Die Vorarlberger blieben aber die weniger fehleranfällige Mannschaft. Die WSG-Spieler wirkten fahrig und unkonzentriert, aus so einer Nachlässigkeit entsprang auch das 0:2 für Lustenau: Bacher verschätzte sich bei einer weiten Flanke, Anderson konnte per Kopf einnicken (76) – damit bleibt Lustenau die Nummer 1 in der Qualifikationsrunde.

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Der Abstiegskampf in der Bundesliga bleibt spannend. Das 1:1 (0:0) zwischen Altach und der SV Ried veränderte im Tabellenkeller nichts, nach wie vor liegen die Vorarlberger zwei Punkte vor den Oberösterreichern. Die führten dank Seifedin Chabbi (55.) am Samstag auswärts zwar bis zur 73. Minute verdientermaßen, fingen sich dann aber den Ausgleich durch Atdhe Nuhiu ein. Ried gab ein deutliches Lebenszeichen, konnte in den jüngsten 14 Spielen aber nur einen Sieg feiern.

Ried-Coach Maximilian Senft forderte Mut und Intensität und dürfte durchaus seine Freude gehabt haben. Mit aggressivem Pressing sowie schnellem Spiel in die Spitze suchte seine Truppe den Weg zum Altacher Tor und fand diesen auch mehrmals. Das deutlich gefährlichere Team zu sein, reichte aber nicht. Mehr als ein schwacher Abschluss durch Chabbi (5.) schaute vorläufig nicht heraus. Später knallte der Stürmer den Ball aus Kurzdistanz drüber (24.), seinen Heber über Altach-Goalie Tino Casali klärte Lukas Gugganig per Fallrückzieher knapp vor der Linie (34.).

SCR ALTACH - SV RIED 1:1 (0:0)
Tore: 
0:1 (55.) Chabbi, 1:1 (73.) Nuhiu.
Gelbe Karten: Strauss, Nuhiu bzw. Pomer.
Altach: Casali - Strauss, L. Gugganig, Edokpolor, Herold - Jäger, Haudum (68. Tartarotti) - Thurnwald (46. Zwischenbrugger), Bischof (86. Lazetic), Jan Jurcec (68. Abdijanovic) - Nuhiu.
Ried: Sahin-Radlinger - Ungar, Lackner, Plavotic, Jurisic - Lutovac, Martin, Pomer - Lang (84. Mikic), Chabbi, Beganovic (69. Monschein).

Dass es zur Pause 0:0 stand, war schmeichelhaft für Altach, das in den ersten 45 Minuten kaum Offensivkraft entwickelte, geschweige denn Chancen kreierte. Stefan Haudum gab in der 23. Minute Altachs ersten Torschuss ab, Samuel Sahin-Radlinger hielt problemlos. Umso überraschender fiel der Start in die zweite Hälfte aus: Nach der ersten defensiven Unsicherheit Rieds schoss Jan Jurcec ans Außennetz (47.), kurz darauf musste sich Sahin-Radlinger bei einem Weitschuss des eingewechselten Jan Zwischenbrugger ordentlich strecken (49.).

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA / CASHPOINT SCR ALTACH - SV GUNTAMATIC RIED

Ried schlug nach kurzem Schreckmoment aber zurück und belohnte sich in der 55. Minute für die Mühen: Nach Pomer-Ecke segelte Chabbi heran und machte die liegengelassenen Chancen per Kopf vergessen. Wieder zehn Minuten danach erhöhte der Routinier nach langem Zuspiel und Kopfablage Christoph Langs auf 2:0, wegen Abseits' wurde Altachs Gnadenfrist aber verlängert. Und die "Ländle"-Truppe nützte sie: Nuhiu warf sich in einen Abpraller von der Stange und mischte die Karten neu.

Ried war auch im Finish dem Sieg näher - und hatte doppelt Pech: Chabbi köpfelte an die Stange (77.), Aleksandar Lutovac klopfte ebenfalls per Kopf an der Latte an (83.).

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