Lob von Rangnick: "Salzburg hat perfekt gespielt"

Feiertag für Salzburg in Leipzig.
Europa League: Der Leipziger Trainer kritisierte sein Team heftig. Bei Salzburg herrschte nach dem 3:2-Sieg Euphorie.

Eine war eine Jubelorgie der besonders ausgelassenen Art: Die Salzburger Spieler und Betreuer feierten nach dem Last-Minute Treffer von Frederik Gulbrandsen zum 3:2-Sieg bei RB Leipzig so enthusiastisch, als hätten sie nicht das erste Gruppenspiel, sondern die Europa League gewonnen.

Auch nach dem Spiel wurde deutlich, wie wichtig den Salzburgern der Erfolg im ersten konzerninternen Pflichtspiel war. „Es ist ein spezieller Sieg, über den ich mich extrem freue“, meinte ein sichtlich gelöster Salzburg-Trainer Marco Rose, dem just in seiner Heimatstadt der Triumph gelungen ist: „Wir haben die Fehler von Leipzig erzwungen, im Kampf um Pressing-Räume hatten wir mehr Intensität und lange Zeit alles im Griff.“

Mentale Stärke

Der auffällige Hannes Wolf, der das 3:2 perfekt vorbereitet hatte, war ebenfalls voll des Lobes: „Wir haben eine überragende erste Hälfte gespielt, sind dann aber aus dem Spiel gekommen, weil auch Leipzig besser wurde.Nach dem Ausgleich haben wir dann wieder gespielt wie vor der Pause und haben noch einen verdienten Sieg gefeiert. Das Mentale macht uns aus, besser konnten wir in die Europa League nicht starten.“

Wie schon in der Champions-League-Qualifikation gegen Roter Stern Belgrad Ende August verspielten die Salzburger auch in Leipzig einen 2:0-Vorsprung. Doch die Reaktion auf dem Rückschlag war eine ganz andere als vor etwas mehr als drei Wochen. „Die Körpersprache war dieses Mal nach dem Leipziger Ausgleich sehr gut. Wir haben darüber geredet, wie wir mit Widerständen umgehen wollen. Wie die Mannschaft nach dem 2:2 weitergemacht hat, spricht für sich.“

 

Bei den Leipzigern war die Ernüchterung groß: „Natürlich sind wir extrem enttäuscht, über das Ergebnis, über den Auftritt in der ersten Halbzeit. So kannst du nicht in ein Spiel gehen“, meinte Trainer Ralf Rangnick, der natürlich alles andere als zufrieden war: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass alle, die auf Platz standen, verstanden haben, was an Dynamik und Wucht zu uns kommt. Ich stelle mich sonst gerne vor die Jungs. aber das fällt mir heute schwer.“

Und auch die Ex-Salzburger im Leipziger Dress reagierten mit viel Selbstkritik auf die 70 Minuten in vielen Bereichen enttäuschende Vorstellung ihrer Mannschaft. „Eine Hälfte lang haben wir nichts zusammen gebracht, dann sind wir besser geworden und haben alles probiert. Und dann bekommen wir am Ende wieder so ein blödes Tor. Aber im Großen und Ganzen hat Salzburg verdient gewonnen“, meinte Konrad Laimer.

Ungläubiger Ex-Sportchef

Viel Lob gab es von Rangnick für den Gegner. „Salzburg hat perfekt gespielt. Ich bleibe dabei: Es ist unfassbar, dass diese Mannschaft gegen Roter Stern Belgrad ausgeschieden ist. Das kann man gar nicht glauben“, meinte der ehemalige Sportdirektor von Salzburg.

Der 60-Jährige steht nach der doch überraschenden Niederlage gegen den österreichischen Serienmeister mit seiner Mannschaft in der Europa League bereits unter Zugzwang. Im zweiten Gruppenspiel treten die Leipziger am 4. Oktober bei Rosenberg Trondheim an, die Salzburger empfangen Celtic Glasgow. Der schottische Meister setzt sich am Donnerstag im Duell gegen sein norwegisches Pendant 1:0 durch.

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