Lizenz-Zuversicht: Bürgschaften sollen Austria Wien retten

Lizenz-Zuversicht: Bürgschaften sollen Austria Wien retten
Die Violetten geben sich zuversichtlich, die Lizenz im zweiten Anlauf zu erhalten – Entscheidung bis spätestens Donnerstag

Stopfen. Kann man beispielsweise Socken, wenngleich dies aus der Mode gekommen ist. Oder man stopft Finanzlöcher, was bei der Wiener Austria seit drei Jahren ganz und gar nicht aus der Mode kommt und wohl auch künftig noch im Trend liegen wird. Am Freitag hat der Verein die nötigen Unterlagen dem Protest-Komitee der Bundesliga überreicht, ob feierlich, ist nicht übermittelt, und hofft damit die Lizenz zum Kicken für die kommende Saison in zweiter Instanz zu erhalten.

Vor einer Woche war den Veilchen in erster Instanz die Lizenz vom Senat 5 der Bundesliga verweigert worden, was AG-Vorstand Gerhard Krisch derart echauffierte, dass er von einem irreparablen Imageschaden für die Violetten sprach. Was er dabei nicht erwähnte, war, dass es aber nicht nur um einen Kooperationspartner – das luxemburgische Finanzierungsunternehmen Quattrex – ging, sondern insgesamt bis zu sechs Millionen Euro innerhalb einer Woche sichergestellt werden mussten. In den violetten Gremien wurde jedenfalls eifrig gekurbelt. Krisch: „Wir werden liefern dank unseres Partnernetzwerkes.“

Der Doppelpass mit Quattrex wird schon seit Jahren gespielt und gilt ohnehin als Plan B, sprich als Alternativfinanzierung, falls Plan A nicht greift. Der sah bei der Austria eine Steigerung bei den Sponsoreneinnahmen vor, allerdings ohne rechtsverbindliche Verträge. Der Bundesliga war dies zu unsicher. Für Krisch dennoch ein normaler und seriöser Vorgang. „Jedes Unternehmen stellt einen Plan auf. Wir haben ja keine utopischen Zahlen hineingeschrieben, sondern nur angemerkt, dass wir auf ein Vor-Corona-Niveau kommen wollen.“

Eifrig gekurbelt

Nun heißt es abermals warten und hoffen, der Entscheid könnte schon am Montag, spätestens soll er am Donnerstag erfolgen. Das Protest-Komitee tagt jedenfalls über das Wochenende. Sportdirektor Manuel Ortlechner gibt sich zuversichtlich: „In den letzten Tagen hat man in den Gremien wieder einmal gemerkt, wie vielen Menschen die Austria wichtig ist.“

Sollte man in der kommenden Woche die Lizenz erhalten, kann Ortlechner sofort mit den Spieler-Gesprächen über neue Verträge fortfahren. Innerhalb der Mannschaft ist die finanzielle Situation der Austria nicht mehr so ein Thema wie noch vor dem Derby. Trainer Michael Wimmer: „Ein Kompliment an die Mannschaft, wie sie das weggesteckt hat. Das zeigt, dass sie intakt ist und einen guten Charakter hat. Beim Derby waren wir sofort im Spiel, die Mannschaft hatte richtig Spaß am Kicken.“ Die Lizenz dazu soll es bald geben.

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