Millionen aus Luxemburg: Warum die Austria mit der Bundesliga streitet

PK FK AUSTRIA WIEN: KRISCH
Die Wiener sind sich nach der nicht erteilten Lizenz keiner Schuld bewusst. Es geht um die Zusage einer Finanzierungsfirma mit Sitz in Luxemburg.

Die Wiener Austria wählt derzeit in allen Belangen die Offensive – und attackierte in einer Pressemitteilung die Bundesliga und deren Senat 5 für die Nichterteilung der Lizenz. AG-Vorstand Gerhard Krisch: "Das war bewusst so gewählt." Krisch spricht von einem "Reputationsschaden, den wir dadurch haben. Man spielt mit der Reputation der Austria, das gefällt mir nicht. Aus unserer Sicht ist das einfach nicht korrekt."

Laut Krisch hat die Austria nichts falsch gemacht, auch er als Verantwortlicher nicht. "Ich sehe keinen Fehler, den wir gemacht haben." Zumal man externe Berater herangezogen hat, wie die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner oder die Unternehmensberater von Syngroup Management Consulting.

Alles habe man wie immer gemacht, nur diesmal war es für den Senat 5 nicht ausreichend. Ein reiner Willkürakt der Bundesliga?

Nicht zu glauben.

  • Woran hapert es?

Es geht um eine Zusage der Firma Quattrex über zwei Millionen, für die sie im Fall der Fälle aufkommen würde. Einen Vertrag gibt es nicht, wie Krisch bestätigte. Für die Bundesliga reichte diese Zusage in den vergangenen Jahren als Bürgschaft aus, diesmal war es ihr zu wenig konkret. Wobei es auch um die einzelne Formulierungen im Testat des Unternehmens und des Wirtschaftsprüfers gehen könnte.

  • Wer ist Quattrex?

Ein Unternehmen mit Sitz in Luxemburg. Deren Geschäftsfelder sind laut Homepage die "wirtschaftliche, finanzielle und sportliche Beratung von Vereinen sowie die Bereitstellung finanzieller Hilfen zur Verstärkung des Kaders". Vier Vereine in Deutschland sollen mittels eines aufgelegten Fonds diese Hilfe in der Vergangenheit in Anspruch genommen haben: Stuttgart, Kaiserslautern, Union Berlin und Heidenheim.

  • Was kann die Wiener Austria nun tun?

Sie bräuchte einen Vertrag von Quattrex, den sie innerhalb der kurzen Zeitspanne laut Krisch nicht erhalten wird können, weil das Unternehmen dazu einen Aufsichtsratsbeschluss bräuchte. Quattrex könnte einen Fonds auflegen und zwei Millionen deponieren, was ebenfalls nicht geschehen wird. Daher blickt sich die Austria nach Alternativen um und sucht jemanden, der für zwei Millionen bürgt.

  • Wie geht es weiter?

Bis 21. April um Mitternacht kann die Austria die nötigen Unterlagen beim Protest-Komitee nachreichen. Dieses gibt dann Ende April die Entscheidung bekannt. Danach könnte immer noch das Ständig Neutrale Schiedsgericht angerufen werden. Der Hoffnungsschimmer für die Austria: Das Protest-Komitee könnte die Unterlagen anders beurteilen als der Senat 5, die Zusage von Quattrex könnte somit vielleicht doch ausreichen.

Eine Zitterpartie bleibt es für die Veilchen dennoch.

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