Die Errichtung hat etwas mehr als 40 Millionen Euro und damit um ein Drittel mehr als ursprünglich kalkuliert gekostet. Während der LASK Eigentürmer seiner Arena ist, sind die Blau-Weißen allerdings nur Mieter. Das Land Oberösterreich steuerte drei Millionen Euro bei, die Stadt Linz als Eigentümer muss nachlegen.
Einzigartig in Europa wird die Spielstätte mit Naturrasen im ersten Stock sein. So bildet den Boden des Spielfeldes im Erdgeschoß ein Möbellager der Kette „XXXLutz“, weshalb das Stadion von außen größer wirkt, als es ist. 5.595 Plätze gibt es. 1.900 Abos waren am Montag verkauft. Eingeweiht wird das Stadion am 15. Juli gegen PSV Eindhoven.
Gebaut wird auch im Ländle. Austria Lustenau startet zwar wie gewohnt im Reichshofstadion in die Saison, übersiedelt aber im Frühjahr nach Bregenz, weil in Lustenau eine neue Arena mit 3.094 Sitzplätzen und 2.044 Stehplätzen errichtet wird. Bis Sommer 2025 soll das Schmuckstück fertig sein.
In Bregenz wird schon ab Oktober das Stadion des 2.-Liga-Aufsteigers Bundesliga-tauglich gemacht. Sprich, eine Rasenheizung eingebaut, das Flutlicht modernisiert und in neue Überdachungen für Sitz- und Stehplätze investiert. Die Kosten von 1,7 Millionen Euro teilen sich Stadt (700.000 Euro), Land (400.000) und Austria Lustenau (600.000) – womit der Verein SW Bregenz profitiert und die Infrastruktur eines Bundesligisten erhält.
Mit dieser Lösung hat man in Vorarlberg verhindert, dass die Lustenauer eineinhalb Jahre lang ihre Heimspiele in Innsbruck ohne Heimpublikum austragen müssen. Nach Altach auszuweichen war keine Option. Zu groß ist die Rivalität der beiden Klubs.
Die Altacher jedenfalls investieren auch weiterhin in ihre Heimstätte. Nachdem bis 2019 alle Tribünen in der Cashpoint-Arena überdacht wurden, hat man zugleich auch einen Trainingscampus eröffnet. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern finden seither die Profis und die Frauen-Bundesligamannschaft modernste Trainingsbedingungen direkt neben dem Stadion vor. Dazu wurde kürzlich um 2,2 Millionen Euro der Nachwuchs-Campus für 300 Kinder und Jugendliche eröffnet.
Die Planungen für das nächste Highlight sind voll im Gange: Ein an die Haupttribüne grenzender zweistöckiger Business-Bereich soll Platz für über 1.000 VIP-Gäste bieten, die aktuell noch in einem Zelt untergebracht sind. 15 bis 17 Millionen Euro soll der Bau verschlingen – Details bzgl. Finanzierung müssen noch geklärt werden.
Bis 2026 stehen muss das neue Stadion in Hartberg, weil die adaptierten Stahlrohrtribünen in der Profertil-Arena nur bis dahin zugelassen sind. Ab 2026/’27 gibt es mit solch provisorischen Konstrukten keine Bundesliga-Lizenz mehr.
Nicht glücklich ist man bei der WSG Tirol. Wenn die Wattener ein Heimspiel am Innsbrucker Tivoli bestreiten, fühlen sich die Spieler wie Fremde. Heimisch geworden ist man seit dem Aufstieg in die Bundesliga (2019) in Innsbruck nie. Der mondäne Kabinentrakt, der alle Stückl’n spielt, ist den Amateurkickern des FC Wacker vorbehalten, die WSG Tirol würde lieber heute als morgen dem Tivolistadion den Rücken kehren. „Wir haben keinen Heimvorteil, das kostet uns jede Saison sechs bis acht Punkte“, sagt Trainer Thomas Silberberger.
➤ Mehr dazu: WSG-Trainer Silberberger im Interview
Heimpartien der WSG wirken im großen Tivolistadion wie Geisterspiele, mit einem Zuschauerschnitt von 2.439 Fans sind die Tiroler Stockletzter. Präsidentin Diana Langes-Swarovski sieht die sportliche Zukunft in Wattens, dafür müsste allerdings das Gernot-Langes-Stadion, das aktuell nur im ÖFB-Cup bespielt werden kann, einem radikalen Facelifting unterzogen werden. Für dieses Projekt fehlt vorerst allerdings die Unterstützung, im Mai stimmte der Gemeinderat in Wattens gegen einen Umbau. „Wir brauchen eine Heimstätte“, sagt Langes-Swarovski.
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