Kühbauer und Rapids 2. Platz: "Ich will die Kugel nicht mehr sehen"
Für den emotionalen Schlusspunkt einer intensiven Saison sorgte Mario Sonnleitner. Mit Tränen in den Augen holte der Rapid-Routinier seinen Sohn von der Tribüne, lief mit ihm zur Haupttribüne und zeigte den 3.000 Fans seine Gefühle.
Dass parallel dazu Dejan Ljubicic – immerhin 15 Jahre in Hütteldorf – verabschiedet wurde, ging beinahe unter. „Rapidler ist man ein Leben lang oder gar ned“, sagte der 34-Jährige nach seinem Einsatz während der Rapid-Viertelstunde unter Tränen auf Sky.
Abschied vor Rückkehr?
Es sieht danach aus, dass die Joker-Rolle beim 3:0 gegen den LASK der letzte Profi-Einsatz bei Rapid für Sonnleitner war. Der Innenverteidiger ist hin und hergerissen: Noch ein Transfer zu einem Bundesliga-Konkurrenten und dann als Nachwuchstrainer zurück nach Hütteldorf? Oder lieber als Leithammel und mit wenig Gehalt zu Rapid II?
Sportdirektor Zoran Barisic betont, dass er mit dem lebenslangen Vereinsmitglied „in sehr offenen, guten Gesprächen“ wäre, die Tür bei Rapid sei „immer offen“.
Fußball-Verbot für Rapidler
Die Tür nach einer anstrengenden Saison machte Didi Kühbauer entschlossen zu. Der Rapid-Trainer hatte nach der bärenstarken Vorstellung in Hälfte zwei gegen den LASK keine Lust auf eine lange Analyse oder Selbstlob, wie es bei manchen Berufskollegen nach dem Erreichen aller Saisonziele üblich wäre.
Nein, Kühbauer sagte nach einem Lob für seine Mannschaft kurz und knapp: „Und jetzt ist Schluss. Ich will die Kugel nicht mehr sehen. Seit Corona war alles so intensiv. Es müssen jetzt wirklich alle Urlaub machen. Ich hoffe sehr, dass auch alle Spieler nicht an den Fußball denken. Sie sollen nicht einmal hingreifen, wenn sie irgendwas Rundes sehen.“
Ein Wiedersehen – mit einem stark veränderten Kader – gibt es dann am 14. Juni beim Trainingsstart. Bereits fünf Wochen später starten die Hütteldorfer in die Quali zur Champions League.
Ob Dominik Thalhammer beim Trainingsstart des LASK noch dabei ist, scheint unsicher. Der Chefcoach geht davon aus, sagt aber auch, „dass ich dafür keine Garantie gekriegt habe. Die kriegt in diesem Geschäft niemand.“
Kritik vom LASK-Account
Nach einer (neuerlich) enttäuschenden Meistergruppe hat nur die starke zweite Hälfte von Sturm beim WAC und das 3:1 der Grazer nach einem 0:1-Pausenrückstand den vierten Rang gerettet. Sonst müssten die Linzer – anstelle der Kärntner – noch ins Play-off um den Europacup.
Während Thalhammer noch den starken Herbst erwähnte, zeigte das Twitter-Fazit auf dem offiziellen LASK-Account bereits, woher der Wind weht. Zum vierten Platz heißt es: „Und nein, damit sind wir sicher nicht zufrieden. Das geht noch besser.“
Kommentare