Von der Hochzeit bis zum Kniefall: Szantos unglückliche Karriere

Aufgezeigt: Tamas Szanto überzeugte bis zu seinem Knorpelschaden, nun beginnt die (frühe) zweite Karriere bei Rapid
Für Tamas Szanto ging es bei Rapid schnell rauf und runter. Nach dem Knorpelschaden bleibt der 25-Jährige als Nachwuchstrainer.

Eine Hochzeit sorgte für den Karrierestart, ein Kniefall für das viel zu frühe Ende. Weil die Trauung von Stefan Schwabs Bruder und die Eröffnung des Allianz Stadions ein enges Rennen geworden wären, verzichtete der neue Rapid-Trainer Mike Büskens am 16. Juli 2016 vorerst auf Schwab.

Zur Überraschung der 28.000 Fans (so viele wurden nach Drängeleien im Block West nie wieder zugelassen) lief Tamas Szanto ein.

Der damals 20-jährige Mittelfeldmotor überzeugte beim 2:0 gegen den neuen englischen Meister Chelsea und wurde bald zum Stammspieler. Fünf Tore gelangen dem mit 14 nach Hütteldorf gekommenen  Ungarn in der ersten Saison, Trainer Djuricin sah Szanto als legitimen Hofmann-Nachfolger.

Thema beim ÖFB

Ex-Sportdirektor Bickel besprach mit dem damaligen Teamchef Koller schon eine Einbürgerung mit danach möglicher ÖFB-Einberufung.

Nach einer Leisten-OP begannen die Probleme. Im März 2018 folgte ein Knorpelschaden im Knie. „Auch nach drei OPs ist es nicht mehr so geworden, wie es für Profifußball nötig wäre“, berichtet Szanto. Nun folgt der Start der zweiten Karriere.

Von der Hochzeit bis zum Kniefall: Szantos unglückliche Karriere

Erinnerung: Szanto schoss Rapid 2017 zu einem Sieg gegen Sturm

Tamas Szanto will und kann nicht mehr. Die vielen Comeback-Versuche sollten nicht klappen, das Knie spielt nicht mit. Mit nur 25 Jahren beendet der Rapidler seine Karriere. Der vor drei Jahren und einem Monat erlittene Knorpelschaden hat die großen Pläne zerstört.

Neustart als Student

Mehrmals sah es so aus, als könnte Szanto zu den Profis zurückkehren. Doch ganz hielt das Knie nach 2018 dann doch nicht mehr.

Im Sommer wäre der Fünfjahresvertrag bei den Profis ausgelaufen, aber Sportdirektor Barisic baut weiter auf Szanto: Der künftige Sport-Student, der als ausgesprochen intelligent gilt, bekommt eine Anstellung als Nachwuchstrainer.

Tamas Szanto, der es auf 46 Pflichtspiele für die Hütteldorfer brachte, meint zu seiner Verabschiedung: „Es war mir eine große Ehre, für diesen Verein spielen zu dürfen, und die fast elf Jahre, die ich bei Rapid als Spieler in verschiedenen Mannschaften verbracht habe, sind für mich etwas ganz Besonderes. Ich werde mich mit voller Dankbarkeit an jene erinnern, die mich über diesen Weg begleitet und immer an mich geglaubt haben.  Es fällt mir enorm schwer mich von einem Traum zu verabschieden, der mich mein ganzes Leben hindurch motiviert, geformt und zu dieser Person gemacht hat, die ich jetzt bin. Leider konnte sich mein Traum nicht zur Gänze erfüllen."

Von der Hochzeit bis zum Kniefall: Szantos unglückliche Karriere

Zu seiner Zukunft sagt der künftige Sport-Student: "Ich hoffe von all dem, was ich von Rapid bekommen habe, in der Zukunft, wenn auch nicht als Spieler, etwas zurückgeben kann. Daher möchte ich allen Verantwortlichen um Zoran Barisic auch herzlich danken, dass ich künftig im Nachwuchsbereich mitarbeiten darf."

"Alles versucht"  

Sportdirektor Zoran Barisic, der als Trainer 2015 Szanto die Chance auf eine große Karriere vorhergesagt hat, meint: "Es tut mir sehr leid für Tamas, denn er ist nicht nur ein hervorragender Fußballer, sondern auch toller Mensch und großer Kämpfer. Wir haben als Verein alles versucht um ihn bei seinen Comeback-Bemühungen zu unterstützen, aber gegen manche Verletzungen ist man leider machtlos. Ich freue mich aber sehr, dass wir ihn zum Einstieg in die Karriere nach der Karriere in unserer Akademie an Bord haben werden."

Szanto wird in mehreren Bereichen eingeschult: "Tamas wird in der Akademie in verschiedenen Bereichen lernen können und ich bin sicher, dass er für viele Aufgaben geeignet ist. Ich und wir alle freuen uns, dass Tamas Szanto dem Verein erhalten bleibt."

 

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