Klassiker in München: Der DFB plant Tränen und einen Sieg
Die deutsche Mannschaft hat sich vom Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM im Juli in Stuttgart gegen Spanien erholt und wieder in die Spur gefunden. Ein 5:0 gegen Ungarn, ein 2:2 auswärts gegen die Niederlande und zuletzt einen 2:1-Erfolg in Bosnien und Herzegowina gab es seit der Enttäuschung vom Sommer.
Am Montag soll ein Sieg im zweiten Klassiker gegen die Niederlande den Trend bestätigen. Doch bevor es dazu kommt, wird es in der ausverkauften Münchner Arena Tränen geben. Ilkay Gündogan, Manuel Neuer und Thomas Müller werden vom DFB verabschiedet. Das Trio hatte nach der EM die Karriere im Team beendet. Auch Toni Kroos wollte man verabschieden. Ausgerechnet der 34-Jährige, der die Schuhe ganz an den Nagel gehängt hat im Sommer, hat aber keine Zeit. Kroos hat einen persönlichen Besuch in München laut DFB wegen „des Trainings in seiner Nachwuchsakademie“ in Madrid abgesagt.
Die Ausgangslage für die Partie gegen den Erzrivalen ist jedenfalls klar: Mit einem Sieg würde Deutschland vorzeitig das Viertelfinale der Nations League im März erreichen. Die Niederländer hatten zuletzt in Budapest gegen Ungarn nur remisiert. Nach Gelb-Rot für Virgil van Dijk müssen die Oranje in München auch noch auf ihren Kapitän und Abwehrchef verzichten.
Allerdings: Auch die Deutschen sind ersatzgeschwächt und haben mit Marc-André ter Stegen (Patellasehnenriss), Niclas Füllkrug (Achillessehnenreizung), Jamal Musiala (Hüftgelenk), Kai Havertz (Knie), Chris Führich (Muskelverletzung) und Robin Koch (Hüfte) gleich sieben Ausfälle zu beklagen. Aleksandar Pavlovic (Knieprellung) ist fraglich.
Die Nations League bleibt somit für die Deutschen auch eine Gelegenheit, um weitere Gesichter zu testen. Beim Sieg in Bosnien-Herzegowina durften Tormann Alexander Nübel (Stuttgart), der Gladbacher Tim Kleindienst und der eingewechselte Jonathan Burkardt (Mainz) erstmals im Team spielen. Nun wird gegen die Niederländer der Hoffenheimer Tormann Oliver Baumann mit 34 Jahren sein Länderspiel-Debüt feiern. Ansonsten dürfte Julian Nagelsmann nicht allzu viel verändern gegenüber seiner Startelf vom Sieg in Bosnien.
Auch Deniz Undav dürfte wieder auflaufen. Der 28-Jährige, der erst fünf Länderspiele bestritten hat und mit seinem Doppelpack am Freitag für den 2:1-Sieg gesorgt hat, ist nur eines von mehreren Beispielen, wie viele Spieler mit Qualität der Bundestrainer trotz der vielen Ausfälle zur Auswahl hat.
Angebot an Nagelsmann
Ob Nagelsmann aus diesem Grund gar über 2026 hinaus beim DFB bleiben könnte? Nachdem vorige Woche bereits Jürgen Klopp als Nachfolger für die Zeit nach der WM gehandelt wird, ließ am Sonntag DFB-Sportchef Rudi Völler mit einem anderen Plan aufhorchen. „Wir werden versuchen, Julian zu überzeugen, dass es für ihn Sinn macht, noch mal ein paar Jährchen Nationaltrainer zu bleiben“, sagte Völler beim TV-Sender Welt. Der 37 Jahre alte Nagelsmann ist seit einem Jahr Bundestrainer, sein Vertrag wurde vor der Heim-EM 2024 bis nach der WM 2026 verlängert.
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