Keine Abo-Rückzahlung: Verzicht der Fans rettet Rapid
Nach und nach bekommen die treuesten Fans Post von „ihren“ Vereinen: In einer Woche gibt es wieder Bundesliga-Fußball, die Saison muss aber mit Geisterspielen beendet werden. Für rund ein Drittel des Preises der vorab bezahlten Abos gibt es also keine direkten Gegenleistungen.
Geld zurück und fertig? Ganz so einfach ist es nicht – weil die Vereine seit der zweiten März-Woche keine Einnahmen mehr verzeichnen. Bis auf Salzburg und LASK gibt es unter den Top-12 keine Klubs, die diese Saison so viel Plus gemacht haben, dass mit den Rücklagen problemlos alles aliquot rückerstattet werden kann.
Deswegen wird an das Fan-Herz appelliert und um einen Verzicht gebeten. Je nach Verein und Kontostand direkter oder verklausulierter.
Millionenfrage
Bei Rapid geht es um einen Millionen-Betrag. Rund 12.000 Abonnenten zählen die Hütteldorfer. Jeder von ihnen bekommt durch eine Kooperation mit Sky und der Firma von Ex-Präsident Krammer ein kostenloses „Sky-X“-Abo, um die Rapid-Spiele zumindest live sehen zu können. Wer zusätzlich auf eine aliquote Rückzahlung verzichtet, erhält ein Unterstützer-Shirt zugeschickt.
Die Reaktion des Anhangs sorgt für Erleichterung im Präsidium: Noch mehr als erhofft stellen keine Forderungen. Hochgerechnet könnten rund 80 Prozent der Abonnenten auf Rückzahlungen verzichten.
Komplizierter wird es bei den rund 1.500 Abonnenten im Business-Klub. Einige Firmenvertreter meinen, dass sie durchaus verzichten würden, das mit Blick auf die Firmen-Abrechnungen aber gar nicht dürften. Juristisch gelten VIP-Abos als „Geschäftsbeziehung“: Wenn es hart auf hart geht, könnte der Verein wegen „höherer Gewalt“ Rückzahlungen verhindern.
Da aber parallel um Abos für die kommende Saison geworben wird, betonen die Hütteldorfer, dass es für alle eine angemessene Kompensation geben soll.
Live aus Hütteldorf
Hilfreich im finanziellen Überlebenskampf der Grünen ist auch der ORF. Ursprünglich sollten je fünf Live-Spiele von Rapid und WAC im Free-TV zu sehen sein. Auf Sturm war „vergessen“ worden. Nach Protesten aus Graz wurde der Sendeplan geändert: Zwei WAC-Auftritte wandern zu Sturm.
Rapid bleibt hingegen bei fünf ORF-Partien und hält nun sogar bei vier Heimspielen. Das wird Sponsoren, die sich über den gesunkenen Werbewert im leeren Allianz Stadion beklagt haben, erfreuen.
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