Heute beißen sich die Bayern in den Allerwertesten – und für den heute 19-Jährigen entpuppte sich der Rauswurf als wahrer Glücksfall. Über den Umweg Unterhaching kam er nach Salzburg, wo er seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Vor wenigen Wochen folgte sein Debüt im DFB-Team. Nun stehen die Top-Klubs Schlange, sie wollen den Torjäger lieber heute als morgen verpflichten.
RB Leipzig, Dortmund, Liverpool – sie alle haben bereits ein Auge auf Adeyemi geworfen. In der Poleposition dürften derzeit jedoch die Bayern stehen. Jener Klub, der den Stürmer einst vor die Tür gesetzt hatte, ihn später auch nicht um 3,35 Millionen Euro von Unterhaching zurückholen wollte.
So viel zahlten die Salzburger 2018 für den damals 16-jährigen Adeyemi. Sein Preis hat sich verzehnfacht, die Ablösesumme beim anstehenden Transfer wird zwischen 30 und 40 Millionen Euro liegen. Damit wäre er der teuerste Transfer aus der österreichischen Liga, den Rekord bisher hält sein Vorgänger Patson Daka, der im Sommer für 30 Millionen von Salzburg nach Leicester gewechselt ist.
Mentor im Hintergrund
Die ersten Gesprächsrunden mit den Münchnern haben bereits stattgefunden, Berater Thomas Solomon und Karims Vater Abbey waren am vergangenen Samstag an der Säbener Straße. Das bestätigte auch Manfred „Manni“ Schwabl. Er ist – abgesehen von der Familie – Adeyemis engster Vertrauter. Als Präsident der SpVgg Unterhaching gilt er als sein Förderer, bezeichnet sich selbst als „Mentor im Hintergrund“. Die aktuellen Ereignisse bringen jedoch mit sich, dass der ehemalige Bayern-Profi, der auch kurz für den FC Tirol spielte, immer mehr in den Vordergrund rückt.
Adeyemis aktueller Trainer, Matthias Jaissle, ist von seinem Schützling begeistert: „Man muss kein Fachmann sein, um zu erkennen, dass er mit seiner Dynamik und Schnelligkeit eine unglaubliche Stärke mitbringt. Das habe ich in der Form noch nicht oft gesehen.“ Schwabl sieht Adeyemis Zukunft in der Premier League. Die nächste Station könnte aber auch ein deutscher Klub sein – als Zwischenstation nach England.
So ganz nebenbei wurde Adeyemi als einer der 20 besten Nachwuchskicker für den „Golden Boy“ nominiert. Bei seinem Debüt im DFB-Team erzielte er gleich sein erstes Tor, in der Champions League hat er in zwei Spielen vier Elfmeter herausgeholt. Grund zum Abheben? Nicht für Adeyemi. Bei Pressekonferenzen sitzt er nach wie vor eher da wie ein schüchterner Junge. Interviewanfragen – und davon gibt es genug – werden vom Verein abgeblockt.
Trainer Jaissle hat keine Angst, dass der Youngster abheben könnte: „Ich wünsche mir, dass er so bleibt: bescheiden und demütig. Er hat noch viel Potenzial, das noch nicht ausgeschöpft ist. Ich traue ihm eine große Karriere zu.“
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