Nach dem Homophobie-Skandal: Sponsor steigt bei Rapid aus

Nach dem Homophobie-Skandal: Sponsor steigt bei Rapid aus
Auto-Partner MVC Motors distanziert sich nach dem Derby-Skandal von Rapid und löschte den Partner aus allen Internet-Auftritten.

Der Derby-Skandal hat jetzt auch wirtschaftliche Auswirkungen für Rapid.

Nachdem Teile der Mannschaft und Co-Trainer Stefan Kulovits am Sonntag nach dem 3:0 gegen die Wiener Austria bei homophoben oder sexistischen Gesängen mit den Fans gefilmt wurden, und sich auch Geschäftsführer Steffen Hofmann nach einer abwertenden Aussage entschuldigen musste, wurde am Samstag bekannt, dass sich ein Sponsor zurückzieht.

Auto-Partner MVC Motors, der die Hütteldorfer seit 2020 mit Autos ausstattet, kündigte laut eines ersten Berichts von oe24.at den bis 2025 laufenden Vertrag vorzeitig.

Willkommener Ausstieg?

KURIER-Recherchen ergaben, dass der Vorfall für den Sponsor ein willkommener Anlass sein kann, um aus dem gut dotierten Vertrag herauszukommen. Ein bald neues Management setzt in Zukunft nicht auf Sport-Sponsoring.

Auf der Facebook-Seite des Unternehmens heißt es: "Als MVC Motors möchten wir uns von den kürzlich aufgetretenen Vorfällen distanzieren. Die unangemessenen Äußerungen einiger Rapid Vertreter widersprechen unseren Unternehmenswerten."

Am Dienstag, also zwei Tage nach dem die Gesänge in den Medien aufgetaucht sind, hatte MVC Motors noch Mails an Business-Partner verschickt, in denen Autos angeboten wurde und Freude über den Derby-Sieg ausgedrückt wurde.

Rapid wurde bereits entfernt

Dennoch: Kooperationspartner Rapid ist bereits von allen Internet-Auftritten von MVC Motors entfernt worden. Nur noch die spusu Vienna Capitals und Austria Wien werden noch angeführt.

Auch Stadion-Sponsor Allianz erhöht den Druck auf Rapid. In einer Stellungnahme an das Profil schreibt der Versicherungskonzern: "Als Namensgeberin des Allianz Stadions in Wien und Trikotsponsor des SK Rapid haben wir, bei allem sportlichen Ehrgeiz, kein Verständnis für die getätigten Aussagen und diskriminierenden Sprechchöre.“ Man verurteile das Verhalten „einzelner Funktionäre und Spieler des SK Rapid aufs Schärfste“. 

Die Bundesliga ermittelt 

Der Liga-Senat 1 hatte nach dem Auftauchen der Videos mit homophoben und weiteren beleidigenden Äußerungen zwei Verfahren gegen die Grün-Weißen eingeleitet - eines gegen Steffen Hofmann, das andere gegen Rapid im Allgemeinen und die beteiligten Spieler wie Guido Burgstaller oder Marco Grüll sowie Kulovits. Es drohen Spiel-bzw. Funktionssperren bis hin zu einem Punkteabzug.
 

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